Zelda - Black Heart
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 Ritterschule

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BeitragThema: Ritterschule   Ritterschule EmptyDo Feb 09, 2012 2:10 am

In der Ritterschule werden die Jungen und Mädchen, die bereit dazu sind, in Kampf und Verteidigung unterrichtet.
Es gibt mehrer Zweige, die ein Schüler gehen kann. Der Schüler muss sich nach 2 Jahren Grundausbildung für einen dieser Wege entscheiden.

Man kann die Fernkampfwaffen Ausbildung mit allen anderen Ausbildungen Kombinieren. Allerdings kann man sich auch nur auf eine Ausbildung Konzentrieren.

Waffenkampf, Direkter Nahkampf:
Grundausbildung:
- Waffenloser Kampf
- Kampfhaltungen

Spezialisierungen:
- Schwert und Schild (Einhand, Zweihand)
- Axt und Streitkolben
- Stab und Gleve


Assassinen, Hinterhalte, Indirekter Nahkampf:
Grundausbildung:
- Kräuterkunde (Gifte Herstellen und richtig Verwenden)
- Dolche
- Leichte Einhand Schwerter
- Tarnung
- Wurfdolche
- Ausweichen & Kampfhaltungen
- Waffenloser Kampf

Magie:
Spezialisierungen:
- Elementare Magie
- Elementare Magie in Verbindung mit Waffen
- Heilungs Magie
- Schatten und Licht Magie (Nur Ausgewählte Schüler)



Alchemie:
Grundausbildung:
- Transmutationskreise
- Zusammensetzung (Lehre der Zusammensetzung, Teilung und Neuen Zusammensetzung versch. Materialien)
- Herstellung von Waffen

Spezialisierungen:
- Kampfalchemie
- Heilungsalchemie


Fernkampfwaffen (Kombinierbare Ausbildungszweige):
Spezialisierungen:
- Bogen
- Armbrust
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptySo Aug 19, 2012 3:22 am

cf: Hylia See ~

    In ihrer Traumwelt gefangen bemerkte Avrilla nicht, wie Liam sie in seinem Mantel einpackte und aufhob. Aufhob. Das hörte sich so an, als wäre sie nichts weiter als eine Tasche oder irgendein anderer Gegenstand. Ein Porzellan Engel. Das war sie. Zerbrechlich, eiskalt und blass. Auch der Spitzname Schneeprinzessin passte un perfekt zu ihr. Okay, da fehlte wohl noch ein wunderschönes, weißes Kleid. Die Träume des zerbrechlichen Geschöpfs waren schwarz geworden. Nach einer Zeit meinte sie, dass es heller wurde. Dunkelgrau. Kaum ein Unterschied von dem vorherigen Schwarz. Sie war sich noch nicht einmal sicher, ob es wirklich heller geworden war. Wenn ihre Glieder von der Kälte nicht betäubt wären, hätte sie Liam vielleicht gespürrt. Aber das tut sie nicht. Sie fühlte sich immer noch alleine gelassen. Verloren. Mittlerweile hatte sie sich auch beruhigt. Oder sie hatte einfach keine Kraft mehr in dem schwarzen Traumland nach Hilfe zu rufen. Würde sie sterben? Das wollte sie gar nicht. Nicht mehr.

    Danai hatte sich vorgenommen diesmal besser aufzupassen. Sie beobachtete die Umgebung. Scannte die weiße Landschaft nach Monstern oder anderen verdächtigen Gestalten. Doch es kam nichts. Also hielt sie einfach weiter Ausschau. Sie war nicht müde. Sie hatte jetzt wirklich genug geschlafen. Da sie nicht mehr zu den zwei mehr oder weniger menschlichen Gestalten hinter ihr sah, bemerkte sie nicht, wie ihre Avrilla kurz davor war zu erfrieren. Sie war zusammengezuckt, als das Schattenwesen ihre Gebietrin auf ihren Rücken gehievt hatte. Verwirrt versüchte sie über ihre Schulter zu blicken. Der Junge hatte Avrilla fest an sich gepresst und fluchte leise. Hatte er ihr etwas angetan?! Nein, das konnte nicht sein. Sie spürte seine Besorgnis. Was ist mit dem Mädchen passiert?! Der Türkishaarige verlangte von ihr nach Hyrule Stadt zu fliegen. Sie hatte keinen blassen Schimmer wo das war. Und, soweit sie die Lage verstand, musste Avrilla schnell an einen sicheren Ort gebracht werden. Sie entschied sich einfach zurück zum Wolkenhort zu fliegen. Das würde schon in Ordnung gehen. Es war schließlich der sicherste Ort den ganzen Königreichs. Kräftig stieß sie sich vom kalten Boden ab und nahm so schnell sie konnte an Höhe zu. Wenn sie sich anstrengte wären sie in kürzester Zeit schon über der Wolkendecke. Gedacht, getan. Nach einer Weile durchbrach sie die flauschig weiße Wolkendecke und hielt auf den Wolkenhort zu. Sie hörte, was dieser Kerl sagte. Wenn sie reden könnte, dann hätte sie ihm jetzt gesagt, dass sie verdammt nochmal keine Ahnung hatte, wo diese blöde Stadt war! Sie war wütend auf das Schattenwesen. Er sollte froh sein, dass sie ihn nicht runtschmiss. Sie akzeptierte ihn nur, weil er sich um Avrilla kümmerte. Bis sie ihn mögen würde, müsste er sich schon beweisen. Er kümmerte sich zwar um das Mädchen, aber ... das genügte ihr nicht.
    Nach kurzer Zeit war sie auch schon über dem Wolkenhort. Sie peilte die Ritterschule an. Auch wenn Danai und Avrilla jeden Tag zusammen geflogen waren, sie hatte keine Ahnung wo sie gewohnt hatte. Sie landete in der eher engen Gassen vor derm Tor der Ritterschule. Dieser Kerl rutschte mit Avrilla im Arm von ihrem Rücken. Na, wenigstens beschwere er sich jetzt nicht mehr. Danai entschied sich eine kleine Pause einzulegen. Sie war eben so schnell geflogen wie sie konnte. Also machte sie es sich auf dem Boden gemütlich.

    Mila war eine sehr beliebte und talentierte Schülerin der Ritterschule. Gerade versuchte sie die anderen ruhig zu stellen. Der Direktor hat ihnen soeben mitgeteilt, dass niemand nach Avrilla suchen würde. Es hätte einfach keinen Sinn. Nun konnten sie nur noch hoffen. Keiner von ihnen hatte das blonde Mädchen wirklich gemocht. Sie war eigenartig gewesen. Und sie war einfach nur schlecht in Sachen Kämpfen. Aber fliegen konnte sie gut. Jeder war neidisch auf sie gewesen. Auch auf die enge Bindung zwischen ihr und Danai. Die Schüler der Ritterschule waren nun alle in der Eingangshalle versammelt. Es wurde viel geredet. Sie versuchten sich gegenseitig zu trösten. Sich Hoffnung zu machen, dass die Blondine noch am Leben war. BUMM!!! Plötztlich ging die riesige Holztür mit solcher Wucht auf, dass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand donnerte. Von der einen auf die andere Sekunde wurde der Saal still. Mila starrte eine düstere Gestalt an. Sie war sich beinahe sicher, dass es sich um einen Mann handelte. Er war in einem dunklen Umhang gehüllt. Man konnte sein Gesicht kaum erkennen. Doch das, was er in seinen Armen trug, ließ sie sprachlos. War ... war das Avrilla? Warum hatte dieser mysteriöse Mann sie auf dem Arm? Sie konnte nicht anders als zu glotzen. War Avrilla tot? Sie sah so blass aus und hatte überall Beulen und blaue Flecke. Hatte er sie getötet? Ängstlich wich sie ein paar Schritte zurück. Jenna. Ein sonst so ruhiges Mädchen ergriff die Initative. "Wer sind sie und warum tauchen sie hier einfach mit Avrilla auf? Ist sie tot? Haben sie sie getötet? Antworten sie verdammt nochmal!" Brüllte sie den Fremden an. In ihrer Stimme war die Trauer nur zu gut heraus zu hören. Keiner von ihnen wusste, was hier vor sich ging. Mila war sich nicht sicher, ob sie es überhaupt wissen wollte. Ihr beste Freundin fing nach Jennas Worten an zu weinen und vergrub ihr Gesicht in ihrer Schulter. Tröstend umarmte sie Mila. Sie war genauso verwirrt und verzweifelt. Warum sollte man so ein armes und hilfloses Mädchen töten? Und warum brachte er sie dann hierher? das ergab doch keinen Sinn! Aber ... wie war er überhaupt hergekommen? Danai würde niemanden so schnell hierher bringen. Schon gar nicht, wenn diese Person Avrilla getötet hatte. War dieser Fremde also gut gesinnt? Sie wollte das glauben, doch es fiel ihr schwer.
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Liam

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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMo Aug 20, 2012 4:20 am

« Hyrule « Hylia See

Diese Stille war nahezu bedrückend, und die Blicke der Menschen die sich in diesem riesigem Raum befanden schienen das Schattenwesen zu durchbohren und auf zu spießen. Sicherlich gab es hier gerade kein Augenpaar, das nicht auf ihn gerichtet war. Einen Moment stand er einfach nur mit Avrilla da, und die Menge stand da, und niemand rührte sich, niemand wusste, was er tun oder sagen sollte. Was tat er überhaupt hier? Vermutlich würden sie Avrilla überhaupt nicht helfen können, nein, hier war er sicher falsch am Platz. Am besten ging er wieder. Ja. Das sollte er tun. Gerade wollte er sich wieder umdrehen und wie ein Schatten wieder verschwinden, als wäre er nie dagewesen, als eine schrecklich schrille Mädchenstimme an sein Ohr drang. Zu gerne hätte er ihr seine Hand auf den Mund gepresst, damit er sie nicht mehr hören musste, aber er riss sich zusammen. Außerdem ging das mit einem Mädchen auf dem Arm, so leicht sie auch war, nicht gerade einfach. Liams Augen funkelnden unter seiner Kapuze gefährlich. Avrilla? Diese Person kannte ihren Namen, kannte die Schneeprinzessin? Und sie schien nicht die einzige zu sein, denn plötzlich kam wieder Bewegung in die Menschen, die vorher aussahen, als wären sie zu Eis erstarrt. Er hörte, wie einige anfingen zu schluchzen und andere sich unangenehm berührt an jemanden neben sich wanden. Sie kannten sie. Vielleicht konnten sie ja doch helfen, irgendwie. Doch als das Mädchen, das ihn gerade für seine Ohren so schmerzhaft an schrie, weiter sprach, kochte erneut Wut in ihm auf. Warum-sollte-er-sie-getötet-haben?! Sah es etwa danach aus?! Voller Wut machte er einen großen Schritt auf sie zu, bis er genau vor ihr stand.

»Ich habe sie nicht getötet, und sie lebt! Im Gegenteil habe ich ihr mehr als ein Mal den Arsch gerettet. Aber wenn ihr nicht bald was macht dann wird sie bald tot sein!« Die letzten Worte brüllte er ihr sauer ins Gesicht, dann atmete er tief ein und aus. Das hier waren scheinbar Freunde, oder zumindest Bekannte, von ihr. Er musste sich zusammenreißen, das hier war ein ganz schlechter Moment um aus zurasten. Sein Blick wanderte zu Avrilla. Sie sah nicht gut aus. Gar nicht. Vorsichtig, um sie ja nicht fallen zu lassen, streifte er sich seine Kapuze ab, offenbarte so das erste Mal, seit er Wolkenhort betreten hatte, sein Gesicht und schälte sich dann aus seinem ganzen Umhang. Dann hüllte er die Schneeprinzessin ein weiteres Mal darin ein. Nun hatten sie es bis hier her geschafft... wenn sie jetzt erfrieren würde, im Beisein der Leute, die ihr helfen konnten, dann wäre das sicherlich jämmerlich. Liam straffte seine Schulter, dann hob er seinen Blick und sprach mit klarer und lauter Stimme zu allem in diesem Raum, seine Stimme hallte laut an den Wänden wieder.

»Sie wird erfrieren.«, stellte er kühl fest, damit auch jeder den Ernst der Lage begriff. Innerlich wappnete er sich schon auf einen Ansturm von Menschen, Stimmen und Fragen. Sicherlich würde er auf keine von ihnen eingehen, aber er war sich sicher, das sie kommen würde. Keines seiner aufgewühlten Gefühle sah man ihm an, ebenso wenig das, was er die letzten Tage durchgemacht hatte, ganz anders war das bei Avrilla. Sie sah einfach schrecklich aus, als hätte man sie tagelang gefoltert. Innerlich überkam Liam erneut Wut. So was sollte man einer Person wie ihr nicht antun, aber nun konnte man die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Sie mussten jetzt handeln, um schlimmeres zu vermeiden. Auch von seiner Erschöpfung sah man keine Spur, dabei hätte er sich am liebsten hin gelegt und drei Tage lang durch geschlafen. Aber das ging jetzt nicht, denn es gab wichtigeres. Es gab gerade weit aus wichtigeres als ihn selber, daran galt es jetzt zu denken. Aber er selber konnte nichts tun. Er war machtlos. Aber wenigstens hatte er sie hier her bringen können. Jetzt konnte er eigentlich nur noch hoffen. Und warten. Wann würde endlich jemand auftauchen der wirklich etwas tun konnte? Wie lange sollte er noch hier herum stehen und unnötige Gedanken verschwenden! Nicht denken, sondern handeln! Sofort!
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Avrilla

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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyDi Aug 21, 2012 2:00 am

    Avrilla saß mit angezogenen Beinen in dem unendlichen Grau. Ja, jetzt war sie sich sicher, dass es grau war. Dunkelgrau. Sie fühlte sich nun nicht mehr so alleine. In ihrem eiskalten Traum wusste sie trotzdem, dass in der richtigen Welt irgendetwas vorsich ging. Sie spürte noch immer nichts. Immer noch wie betäubt. Sie wollte hier raus. Raus aus diesem Traum. Sie wollte sich wieder in ihrer schönen Traumwelt verkriechen. Überall Blumen, Hügel, Schmetterlinge. Und es wäre warm. Sie wäre dort nie alleine, nur wenn sie es wollte. Doch wie würde sich Liam herwünschen. Nur irgendwie konnte sie aus diesem dunkel nicht heraus. Was war passiert? Sie hatte keine Ahnung. Keine Ahnung was mit ihr passierte. Konnte sich nicht mehr erinnern, was passiert war. Dazu konnte sie keine Kraft aufbringen. Sie wie war zu Eis gefroren. Gefroren ... Der Schnee. Erinnerungen sprangen ihr entgegen. In einem schrecklich Wirrwarr. Manchmal mehrere gleichzeitig. Das war viel zu viel! Sie versuchte die Erinnerungen zu verbannen. Von den ganzen Bildern wurde sie ganz benommen. Irgendwann waren sie weg. Doch es war immer noch so dunkel. Sie konnte nicht einmal ihre Hand vor ihrem Gesicht sehen. Obwohl ... ? Sie konnte gerade noch so Umrisse ausmachen. Trotzdem war es viel zu dunkel. Sie fühlte sich allein gelassen. Wieder schlung sie ihre dünnen Arme um ihre Knie und legte den Kopf darauf. Dann flossen Tränen. Sie wollte hier raus! Wieder in die echte Welt zurück! Selbst wenn überall Schnee lag! Da war doch noch Liam. Und Danai. Sie wollte das alles nicht einfach so gehen lassen. Das konnte sie gar nicht. Würde er ihr helfen können? würde Liam wissen, was mit ihr los war? Selbst wenn, würde er ihr helfen können? Oder noch viel wichtiger; würde er ihr überhaupt helfen wollen? Warum sollte er sie nich einfach da liegen lassen? Nun flossen ihre Tränen wieder unaufhörlich. Schluchzend ließ sie sich zu Seite kippen. rollte sich zu einem noch festeren Ball zusammen. Lag schluchzend un heulend auf dem kalten Boden. Sie wollte nicht hier sein.
    Sie wollte bei Liam sein.


    Jenna hatte die Luft angehalten, als dieser Fremde sie angeschrieen hatte. Man konnte sogar von weitem sehen, wie sie versuchte die Tränen zurück zu halten. Das arme Mädchen hatte es nie vertragen angeschrieen zu werden, deshalb war sie normalerweise auch so still. Sie hatte nie auffallen wollen. Es war mutig von ihr gewesen den Fremden anzusprechen. Als dieser seine Kapuze absetzte weiteten sich die Augen des Mädchens. Die anderen Schüler glotzten ihn auch wieder ungläubig an. Ein Schattenwesen? Und er behauptete Avrilla geholfen zu haben? Jenna fipste verängstigt. Wahrscheinlich hatte sie zu viel Angst um von dem Schattenwesen wegzutreten. Man konnte sehen wie sie panisch die Luft anhielt. Wenn sie nicht gleich einatmet, dann würde sie noch in Ohnmacht fallen. Mila beobachtete das ganze Schaupspiel von ein bisschen weiter weg. Es standen ungefähr 3 andere zwischen ihr und Jenna. Von hier aus sah sie dem Schattenwesen dabei zu, wie er seinen Umhang auszog und ihn um Avrilla wickelte. Anhand der Bewegungen konnte man deutlich sehen, dass er dem blonden Mädchen nichts tun wollte. Nein, es sah sogar so aus als hätte er Angst davor sie zu verletzen. Als wäre sie aus Prozellan. Da schlich sich Mila ein kleiner Gedanke ein. War dieser Kerl der Grund gewesen, warum sie abgehauen war und nicht ihre Mobberei? Waren die Zwei ein Paar oder so? Der Fremde sagte, Avrilla würde erfrieren. Sofort waren überall nur ratlose Blicke zusehen. Erfrieren? Das Wort kannten sie hier nicht. Jedenfalls nicht die Bedeutung. Sie wussten, dass sie etwas zu tun hatten, doch nicht was. Dann war wieder ein RUMS! zu hören. Sofort waren alle Blicke auf die Tür des Direktors gerichtet. Neben ihm stand ein Schüler. Hatte er sich weggeschlichen, um dem Direktor nach Hilfe zu fragen? "Wie kommt ein Schattenwesen hierher?" Fragte er, ohne das man ihm irgendwelche Gefühle anhörte. Doch es hörte sich ganz danach an, als würde er nicht wissen, dass dieser Fremde Avrilla nur helfen wollte. Also gab Mila sich einen Ruck. "Er hat Avrilla hergebracht. Sie wird erfrieren." Sagte und sah dem Direktor mutig entgegen. Dieser warf einen prüfenden Blick auf das blonde Mädchen, welches in einem dunklen Umhang gehüllt war. Dann sah er den Türkishaarigen mit stechendem Blick in die Augen. "Dann sollten wir ihr lieber ein warmes Bett besorgen. Mir nach Fremder." Sagte der Direktor und trampelte an seinen Schülern vorbei die Treppe hoch. "Ihr geht jetzt auf eure Zimmer!" Rief er ihnen hinterher. Dann führte er Liam die Treppe hoch un den Gang entlang zu einem der letzten Zimmer. Er öffnete die Tür mit seinen großen Händen und hielt sie dem Jungen auf. "Leg sie in das Bett und deck sie gut zu. Ich werde dafür sorgen, dass ihr etwas zu essen bekommt." Erklärte er und war schon fast wieder weg, dann blieb er kurz stehen. "Ich hoffe du magst Hühner-Suppe." Fügte er mit einem aufmunternden Lächeln hinzu und verschwand. Der Direktor wusste nicht so wirklich ob er dem Jungen trauen sollte. Vertrauenswürdig sah er nicht gerade aus, doch wenn er Avrilla wirklich geholfen haben sollte, dann bekam er eine Chance. Falls er irgendwelche Anstalten machen sollte jemanden zu verletzen oder Ähnliches, dann würde er das bekommen was er verdient. Hier gibt es genug ausgebildete Ritter. Außerdem würde er ohne einen Vogel nicht weit kommen.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptySa Aug 25, 2012 7:48 am


Während er voller Ungeduld wartete, das jemand etwas tat, kam er nicht darum herum, Avrilla erneut anzusehen. Er machte sich Sorgen, das war wohl eine Tatsache, aber er stand sich das selber keineswegs ein. Er wollte nicht, das sie in seinen Armen starb, das konnte er nicht zu lassen - aber auch diese Gefühle wollte er nicht zu lassen. Aber warum tat er das hier dann doch? Warum? Er sollte dem ganzen ein Ende setzen. Ein Ende setzten, bevor die ganze Situation sich weiterhin in die falsche Richtung entwickelte und es schließlich zu spät war, um es noch aufzuhalten. Er würde sie hier abliefern, wo sie in sicheren Händen war, und verschwinden. Bevor noch etwas ihn aufhalten konnte. Ja. Gleichzeitig mit seinem Gedanken verzog das Mädchen in seinen Armen das Gesicht. Sie wirkte unruhig, als würde sie in ihrer Traumwelt von irgendetwas geplagt. Aber das war doch ein gutes Zeichen, nicht wahr? Sie lebte noch und schien lediglich zu schlafen. Sie war nicht tot. Noch nicht. Das Schattenwesen sah hoch und erkannte schnell, das sein Ausbruch die anderen verängstigt hatte. Vor allem das Mädchen, was es gewagt hatte ihn anzusprechen und die wohl das meiste seiner Wut abbekommen hatte, schien vollkommen durcheinander und zitterte sogar leicht. Und nachdem er erwähnt hatte, was Avrilla blühen würde, wenn sie nicht handelten, sah er beinah schon die Fragezeichen über ihren Köpfen aufsteigen. Was war los? Was verstanden sie bitte nicht daran, das ihre Freundin oder was auch immer bald erfrieren würde, so unter kühlt wie sie war? Natürlich gab es hier keinen Schnee, aber bedeutete das auch, das es hier nie kalt wurde..? Ein lauter Knall riss Liam aus seinen Gedanken und sein Kopf fuhr zur Seite.

Ein hochgewachsener Mann mit strengem Blick durchschritt die Menge der Schüler und hielt genau auf das Schattenwesen und die Schneeprinzessin zu. Ah, er hatte sein Volk also erraten. Was würde er jetzt tun? Ihn gefangen nehmen, foltern, töten? Sollte er es doch probieren. Innerlich bereitete sich der junge Mann schon auf einen Kampf vor, äußerlich ließ er sich jedoch nichts anmerken. Doch dann kam es anders. Ein Mädchen erklärte mit wenigen Worten die Situation, und der Mann, der hier scheinbar das sagen hatte, befahl ihm ihm zu folgen. Wortlos tat er wie geheißen und eine Schneise bildete sich, durch die sie hindurch schritten. Kaum hatten sie sich von der Halle entfernt brach ein lautes Stimmengewirr aus und die Menschen kamen wieder in Bewegung. Liam folgte dem Befehlshaber eine Treppe hoch und schließlich in ein kleines Zimmer, in dem es nicht viel mehr als ein Bett und einen Stuhl gab. Er sagte noch irgendetwas von einer Suppe, dann verschwand er und das Schattenwesen legte Avrilla sanft auf der Matratze ab, deckte sie noch sorgfältig zum bevor er sich seinen Mantel nahm und über warf, die Kapuze allerdings nicht aufsetze. Etwas unsicher stand er nun da, bis er sich schließlich einen Ruck gab und sich langsam über sie beugte. Einen Moment war er ihrem Gesicht ganz nah, dann hob er die Hand und berührte sie vorsichtig. Sie war bei weitem nicht mehr so kalt wie vorher - sie würde es schaffen. Sicherlich würde man sich hier gut um sie kümmern, so hatte es zumindest gewirkt. Es wäre das beste wenn er jetzt ging - für sie beide. Sicherlich würde das Mädchen seinetwegen nur Probleme bekommen. Was auch immer das hier war, ein Internat oder was auch immer, Schattenwesen waren nirgendwo gerne gesehen. Nein, er sollte nicht bleiben, er sollte gehen.

Ein letztes Mal blieb sein Blick an ihrem Gesicht hängen, dann drehte er sich ruckartig um und bewegte sich auf die Tür zu. Leise öffnete und schloss er sie wieder, dann drehte er sich um und wollte durch den Gang gehen. Er bewegte sich vollkommen lautlos, doch besonders weit kam er nicht, denn als er um eine Ecke gehen wollte stieß er beinah mit dem Mann von eben zusammen. Dieser hielt in den Händen zwei Teller, die mit einer Suppe gefüllt waren. Abrupt blieb Liam stehen und zögerte kurz, dann probierte er sich durch den schmalen Gang an seinem Gegenüber vorbei zu quetschen. Er wollte sich nicht mehr aufhalten lassen. »Ich muss weiter.«, murmelte er kurz, dann ging er an dem Mann vorbei und wollte die Treppe hinunter laufen. Bei der Hälfte blieb er noch ein Mal kurz stehen. Er drehte sich nicht um, doch er war sich sicher, das er noch immer beobachtet wurde. Er spürte die Blicke im Rücken. »Kümmert euch um sie.«, sagte er leise, dann stützte er seine beiden Hände an der Wand ab, stemmte sich leicht hoch und sprang die letzten Stufen mit einem Satz hinunter. Nun trennte ihn nicht mehr viel von seiner wiedergewonnenen Freiheit. Aber was sollte diese leise Stimme, die ihm sagte, das er diese Halle nicht durchqueren sollte, die ihm sagte, das er diese Türschwelle nicht übertreten sollte?
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptySo Aug 26, 2012 12:24 am

    Es war grau. Alles war grau! Vielleicht war sie selbst ja auch grau? Wer weiß das schon? Avrilla lag immer noch zusammengekauert auf dem Boden. Ihre Augen fest geschlossen, ihr Gesichtsausdruck verzerrt. Sie wollte nur hier raus ... Sie ertrug das grau nicht mehr. Sie wollte, dass es hell wurde. Ab heute würde sie nur noch weiß tragen ... wenn sie den überhaupt aufwachen würde. Plötzlich spürrte sie etwas. Sie wurde von irgendetwas flauschigen umringt. Wie als würde sie auf Wolken liegen, darin eingewickelt sein. Es war schön ... Das gab ihr das Gefühl sicher und geborgen zu sein. Dann berührte sie etwas an der Stirn und ein heller Fleck bildete sich im grau. Mit all ihrer Kraft stand sie auf und lief dem Lichtstrahl hinterher. Er drohte kleiner zu werden, also lief sie schneller, stolperte über ihre Füße. Dann war es plötzlich unglaublich hell. Sie musste ihre Augen direkt wieder zumachen. Warte ... Zumachen? Sie war wach?! Vorsichtig öffnete sie wieder ihre Augen, sodass sie kleine Schlitz waren. Erschöpft versuchte sie sich zu orientieren. Die Umgebung kam ihr verdächtig bekannt vor. Doch da war noch etwas anderes. Etwas dunkles, irgendetwas aus Stoff. Das muss der Mantel von Liam sein! Müde streckte sie ihre Hand danach aus, doch streifte es nur mit den Finger. Ihr Arm sank auf den Boden, als sie dabei zusah wie der dunkle Stoff sich langsam entfernte und hinter einer Wand oder einer Tür veschwand. Er ging einfach weg? Wollte er sie alleine lassen? Was war nur passiert? Würde er wiederkommen? Nein. Natürlich würde er das nicht. Ihre Sicht verschwam, nicht, weil sie Ohnmächtig wurde, sonder weil sie weinte. Kaum war sie aufgewacht, da weinte sie wieder. Kraftlos drehte sie sich auf die Seite und drückte sich ein weiches Kissen gegen ihr Gesicht. Das Kissen verschluckte ihre verzweifelten und traurigen Schluchzer. Da ließ er sie einfach alleine ... Dabei hatte sie ihn vermisst. Würde er wiederkommen? er musste einfach wiederkommen! Sonst ... sonst. Vielleicht würde sie sich ja doch umbringen. Jetzt konnte er sie auch nicht mehr daran hindern. Da musste er schon wiederkommen. Ihr Blick scannte den Raum. Das kam ihr so bekannt vor ... War sie etwa ... ? Aber, wie? Warum? Das konnte doch nicht sein! Hatte Danai sie hergebracht? Musste ja sein, anders kam man nicht zum Wolkenhort. Aber wieso war sie ausgerechnet in der Ritterschule? Okay, weder Danai, noch Liam konnten wissen wo ihre Eltern wohnten. Dabei wäre das viel unauffälliger gewesen. Der ganze Wolkenhort wird wissen, dass sie wieder da war! Und höchstwahrscheinlich auch, dass Liam hier war. Darüber würden sie keinesfalls erfreut sein, schließlich war er ein ... halt, das konnte sie nicht so gewissenhaft sagen. Sie hatten in der Schule zwar gelernt, wie man Monster uns Schattenwesen erkennt, aber Liam ... ? Wenn es stimmte, würde er es ihr schon sagen. Oder sie würde ihn fragen. Wenn er zurückkäme ... Ein erneuter Schluchzer ertönte und sie krallte sich am Kissen fest. Er musste zurückkommen! er konnte sie nicht einfach hier lassen! Nicht an diesem Ort. Da wäre sie in Hyrule besser aufgehoben gewesen, da hätte man sie wenigstens getötet und nicht terrorisiert. Sie würden ihr Fragen stellen! das würde sie nicht ertragen ... Sie hörte laute Schritte und gemurmel. Das musste der Direktor sein. Sie hob ihren Blick nicht, selbst als der Direktor hereinkam und etwas neben ihr Bett stellte. "Schön, dass du schon wach bist, Avrilla. Du solltest die Suppe essen, damit du wieder zu Kräften kommst." Sagte er sanft. Die Blonde verzog ihr Gesicht. Er sollte verschwinden!

    Der Direktor war von Avrillas alt-neuem Zimmer direkt in die Küche gegangen um den Zwei Jungspunden etwas warmes zu Essen zu bringen. Suppe. Heiße, leckere Hühner-Suppe. Das würde dem blonden Mädchen gut tun, wenn sie aufwachte. Der Junge könnte das sicher auch vertragen. Er hatte ziemlich dürr ausgesehen. Aber was wusste er schon über Essgewohnheiten von Schattenwesen. Schlimm genug, dass sich ein Exemplar dieser Rasse hier befand. Er stampfte gerade die Treppe hinauf und bewegte sich durch den etwas engeren Gang, als plötzlich der Junge vor ihm stand. Prüfend zog der große Mann eine Augenbraue hoch. Dann zwängte sich der Türkishaarige an ihm vorbei. Der Direktor beobachtete ihn dabei, wie er die Treppe hinunter ging. Dann blieb der Spagel von Junge stehen und sagte, sie sollten sich gut um Avrilla kümmern. Doch er sah nicht einmal auf, sprang nach seinen Worten nur die Treppe hinunter. Sportlich, sportlich. So war der wuchtige Mann als Jüngling auch gewesen. Mit besorgtem Blick ging er ein paar Schritte zurück zur Treppe und sah wie der Junge dort stand. "Vorerst wird es ihr gut gehen, doch spätestens, wenn sie wieder am Unterricht teilnimmt, wird alles wie vorher. Sie wird totunglücklich sein." Rief er die Stufen hinunter und ging noch einen Schritt vorwärts. "Es würd nur damit enden, dass sie entweder wieder abhaut oder versucht sich selbst umzubringen. Aber ob dieses Mal jemand da sein wird, um sie daran zu hindern? Willst du jetzt wirklich einfach abhauen? Wie willst du das denn machen? Danai wird dich sicherlich nicht zurückbringen. Nicht ohne Avrilla. Du bist hier gefangen." Der Direktor warf dem Schattenwesen einen letzten Blick zu, um zu sehen, ob seine Worte die richtige Stelle getroffen hatten. Er konnte dem Jungen nichts ansehen, also ging er einfach weiter zu Avrillas Zimmer. Es lag nicht an ihm, ob der Junge das Richtige tun würde. Schattenwesen haben einen Hang dazu, das Falsche zu tun. Er konnte nur hoffen, dass dieser sich richtig entscheiden würde. Er hatte eigentlich keine andere Wahl.
    Als er in das letzte Zimmer des Flurs ankam, konnte er sehen, wie die Blonde ihr Gesicht in ihrem Kissen vergraben hatte. Er stellte die zwei Suppenteller auf den kleinen Nachttisch neben dem Bett. "Schön, dass du schon wach bist, Avrilla. Du solltest die Suppe essen, damit du wieder zu Kräften kommst." Sagte er sanft und wartete auf eine Reaktion von dem Mädchen. Doch sie rührte sich nicht. Also dreht sich der Direktor um und schloss leise die Tür hinter sich. Er konnnte nun nur hoffen, dass sie etwas essen würde. Konnte nur hoffen, dass die Beiden Jugendlichen das Richtige tun würden. Es lag wie gesagt nicht an ihm.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMo Aug 27, 2012 5:13 am


Trotz des Gefühles, das sich immer mehr in seinem Kopf breit mache und sich in sein Herz drängte verlangsamte das Schattenwesen seine Schritte nicht. Er hatte schon die halbe Halle, in welcher sich mittlerweile kaum noch jemand befand, durchquert, als die Stimme des Mannes, den er eben fast um gerannt hatte, an sein Ohr schallte. Zögerlich wurde er langsamer, bis er schließlich ganz stehen blieb. Als er begriff, was er da sagte, schluckte er schwer. Stimmte das? Warum sollte sie das tun? Was auch immer das hier genau war, die Leute schienen sich um sie gesorgt haben und scheinbar war sie hier in guten Händen, lebte vielleicht sogar an diesem Ort. Was wäre also der Grund dafür? Aber viel wichtiger: Warum ließ er sich davon aufhalten? Es konnte ihm egal sein. Es sollte ihm egal sein, es musste ihm egal sein. Es war ihm egal. Erst da fiel Liam auf, das er noch immer wie angewurzelt in der Mitte der Eingangshalle stand. Stockend setzte er sich wieder in Bewegung und übertrat die Schwelle die hinaus führte. Das Wetter hier war eigenartig, es schien als wäre es gerade Frühling. Keine Spur von Winter. Kein Wunder also, das Avrilla so dünn angezogen gewesen war und fast erfroren- verdammt. Der türkishaarige fluchte leise in sich hinein. Warum dachte er nun wieder daran? Nein, das war falsch so. Die ganze Situation hatte sich vollkommen falsch entwickelt. Während er probierte sich abzulenken machte er einige Schritte von dem großem Gebäude hinter sich weg und ließ seinen Blick schweifen. Das ganze sah vollkommen normal aus, man dachte gar nicht daran, das das hier eine schwebende Insel war und... eine schwebende Insel. Der Typ hatte Recht. Er kam hier nicht weg. Wie er es auch drehte und wendete, er würde hier nicht weg kommen... Was sollte er tun? Danai würde niemals zulassen, das er auf ihr flog. Was gab es für eine Möglichkeit, außer zu fliegen? Gar keine. Alle Bewohner hier hatten solche Vögel, aber es würde sich sicherlich keiner mal so eben klauen lassen, nein, das war keine Möglichkeit. Also? Musste er irgend wen überzeugen, ihn hier weg zu bringen. Aber wie? Sicherlich würde das niemand tun, wenn er erkannte, das er ein skrupelloses Schattenwesen war. Er musste das irgendwie anders angehen. Von den Leuten die ihn eben gesehen hatten kam schon Mal keiner in Frage. Und aus der Stadt? Er könnte auf charmanten Jüngling machen der sich aus irgendeinem Grund hier aufgewacht war, dann würde er sich zusammenreißen und nett sein und dann würde sich ganz bestimmt irgendeine junge Frau finden die gewillt war ihn nach unten zu fliegen und dann würde er einfach abhauen und-

Nein. Neeeiiin. Das war erstens nicht seine Art, zweitens hatte er keine Ahnung von so was und drittens würde das sowieso nicht klappen. Gedankenverloren blieb Liam stehen. Also, was dann? Eigentlich gab es doch nur eine Möglichkeit, oder? Langsam drehte das Schattenwesen seinen Kopf um und starrte das Gebäude hinter sich an. Ja, so würde er das machen. Mit großen Schritten ging er wieder zurück und durchschritt ein weiteres Mal die große Eingangshalle. Immer zwei Stufen auf ein Mal nehmend erklomm er die Treppe und fand den Raum, in dem sich Avrilla fand ohne lange nachzudenken. Zielstrebig riss er die Tür auf. Er war sich seiner Sache vollkommen sicher: Die Schneeprinzessin würde sicherlich tun, was er verlangte, erst recht nachdem er ihr ein weiteres Mal das Leben gerettet hatte. Und dann, dann konnte er sich endlich und entgültig aus dem Staub machen und wieder seinem ursprünglichem Ziel folgen. Dieser Plan war narrensicher und würde funktionieren, bestimmt. Er würde das schon hin bekommen. Dumm nur, das dem Schattenwesen etwas einen Strich durch die Rechnung machen, mit dem er gewiss nicht gerechnet hatte...

Mit üblicher kalter Mine schloss er die Holztür hinter sich und warf dann erst einen Blick auf Avrilla. Er fand sie aufgewacht vor, allerdings nicht so, wie er es erwartetet hatte. Zusammengerollt wie ein Igel lag sie da und weinte. Wie fest gefroren blieb Liam stehen und starrte sie an. Warum? Warum weinte sie? Mit einem Mal war sein Kopf wie leer gefegt, sein Plan vollkommen vergessen. Sie sollte aufhören, sie sollte nicht weinen. So wollte er sie nicht sehen... Einer Intuition folgend trat er auf das Bett zu und mit einem Mal saß er auf der Kante, schob seine Arme unter den dünnen Körper der Schneeprinzessin und drückte sie wortlos an sich, so das sich ihr Gesicht an seiner Schulter befand. Sie sollte aufhören zu weinen. Verwirrender weise schlug das Herz des jungen Schattenwesens ihm bis Hals und er biss sich auf die Lippe. Was ging in ihm vor? Dreizehn Jahre, dreizehn Jahre lang hatte er sich zu dem gefühlskaltem Etwas entwickelt, was er heute war, über diese lange Zeit hinweg war sein Herz eingefroren und da kam dieses Mädchen daher und sorgte einfach dafür das es anfing auf zu tauen. Einfach so, mal eben. Warum tat sie das? Nun war er hier und wollte einfach nur, das sie aufhörte zu weinen, anstatt das alles zu beenden, bevor es nicht mehr Möglich war. War es jetzt zu spät? War es das?

Langsam fasste er Avrilla an ihrem Oberarmen und schob sie vorsichtig ein kleines Stücken von sich weg, so das er ihr Gesicht sehen konnte. Diese Tränen versetzten ihm einen Stich im Herzen. Intuitiv beugte er sich vor und küsste sie sanft auf eine der Tränen, doch sofort folgte eine neue. Immer und immer wieder küsste er ihr eine Träne aus dem Gesicht, doch es schien fast sinnlos. Die Hand des Schattenwesens strich der Schneeprinzessin derweil beruhigend über die Haare und irgendwann näherte sich sein Mund ihren Lippen und dann konnte er einfach nicht mehr wieder stehen.~ Vorsichtig und anfangs leicht zögerlich berührte er ihre sanft weichen Lippen die nach Aprikose schmeckten und konnte nicht anders als sich einzugestehen das sein Herz klopfte.

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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMo Aug 27, 2012 6:29 am

    Da war der Direktor auch schon wieder verschwunden. Wütend vor Trauer und Verzwiflung schmiss Avrilla ihr Kissen weg. Es flog nicht sonderlich weit, sie hatte einfach nicht genug Kraft. Dann rollte sie sich wieder zusammen und schluchzte was das Zeug hielt. Er war weg ... Er war weg. Für immer. Das konnte sie nicht glauben ... Das wollte sie nicht glaube. Sie fühlte sich danach alles in Schutt und Asche zulegen. Warum musste man ihr immer sowas antun? Warum ihr? Ihr flossen die Tränen zu tausenden die blassen Wangen herunter. Irgendjemand kam zu Tür herein und setzte sich zu ihr aufs Bett. Sie schaute nicht auf, dreht ihren Kopf nur weg. Doch dann wurde sie von der Person in den Arm genommen. Erschöpft öffnete sie ihre geröteten Augen und erkannte den dunklen Stoff wieder, auf dem ihr Kopf ruhte. Er war zurückgekommen? War er es wirklich ... ? Oder war es doch nur ein Traum? Es war zu schön um ein Traum zu sein. Sie hatte in letzter Zeit immer nur schlechte Träume gehabt. Es fühlte sich echt an. Er musste es wirklich sein. Sie schloss ihre Augen wieder um diesen Moment zu genießen, doch die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen. Das alles war einfach zu viel. Viel zu viel! Noch immer verstand sie nicht warum er wiedergekommen war. Weder verstand sie, warum er überhaupt gegangen war. Warum er sie im Stich gelassen hatte. Sie kannte seine Beweggründe nicht. Sie konnte es nicht nachvollziehen. Es machte sie verrückt so Ahnungslos zu sein. Sie wollte nur diesem Moment genießen- Er befreite sie aus der Umarmung? Mit geröteten Augen sah sie ihn an. Wollte er jetzt wieder abhauen? Nein! das durfte er nicht! Sie versuchte gegen eine neue Welle von Tränen anzukämpfen, doch es klappte nicht. Sie flossen ihr wie kleine Kristalle die hellen Wangen hinunter. Dann küsste er sie weg. Oder er versuchte es. Immer wieder spürte sie seine Lippen auf ihren Wangen. Warum tat er das? Er war doch der Grund, warum sie weinte. Wieso wollte er denn jetzt, das sie aufhörte? Sie konnte nicht einmal aufhören! Und sie wusste nicht warum. Sie verstand gar nichts mehr. Und dann küsste er sie auf dem Mund. Die Tränen hörten nicht auf, nein, sie wurden sogar schlimmer. Warum tat er das? Das ... war so unglaublich schrecklich! Es war schrecklich, wie er sie zuerst wegen Trauer zum weinen brachte und dann wegen Glück. Wie machte er das nur? Sie ließ sich von ihm erfüllen. Von seiner Pränsenz. Sie war in diesem Moment so unglaublich glücklich. Es ist kaum in Worte zu fassen. Sie war doch gerade erst von den Toten wieder zum Leben erwacht und nun spielte man einfach so mit ihren Gefühlen. Mit ihrem verbitterten Herz. Das es jemand überhaupt konnte. Das es sich jemand nach alldem überhaupt wagte! Wie machte er das nur? Wieso machte er sie so glücklich? Warum war er ihr innerhalb von 2 Tagen, oder waren es 3?, wichtiger geworden als Danai? War sowas überhaupt möglich? Einen Menschen mehr zu mögen, als seinen treusten und besten Freund der ganzen Welt? Hatte Liam das überhaupt verdient? Ja, klar. Er hatte ihr schon viel zu oft das Leben gerettet, doch hatte er das verdient? Sie bezweifelte das. Irgendwie war das ja unfair. Aber das Leben ist unfair. Man bekommt nie was man verdient. Und er bekam sie. Oder konnte sie bekommen. Ob er das wollte? Es ... fühlte sich so an. Sie wollte ihn. Sie brauchte ihn. Anders konnte man das nicht formulieren. Außer man würde den kleinen Satz mit Liebe erwähnen, doch das wollte sie sich nicht eingestehen. Nicht bevor sie sich sicher war, dass Liam das selbe für sie empfand. Sonst würde er ihr wieder das Herz brechen. Genauso wie gerade eben.

    Der Direkter war kurz durch die Flure gelaufen, um zu kontrollieren, ob die Schüler auch alle brav auf ihre Zimmer gegangen waren. Er hatte ihnen allen gesagt, dass das Abendessen heute später stattfinden würde. Er wollte, dass Avrilla und der Junge, wenn er denn zur Vernuft gekommen war, mit ihnen zusammen aßen. Doch er wollte, dass sich die Zwei erst noch ein wenig ausruhten, bevor sie der Horde Schüler ausgesetzt waren. Er würde sich auch dazu setzten, genauso wie an den Feiertagen. Er würde sicherstellen, dass die Zwei nicht zu viel bekommen würden. Wenn das Schattenwesen umgekehrt war. Er hatte nur beobachtet, wie er nach Draußen gegangen war. Gerade war der stämmige Mann auf dem Weg zu Avrillas Zimmer. Er hoffte, dass sie etwas von der Suppe gegessen hatte. Vorsichtig öffnete er die Tür und sah zum Bett und- ACH DU LIEBE GÜTE! Fast hätte er diese Worte laut gebrüllt. Erschrocken glotzte der Direktor die Zwei Jugendlich an. Sie küssten sich. Uhm. Er wollte eigentlich nicht stören, also schlich er sich rückwärts aus dem Zimmer und lehnte die Tür an, bevor er etwas unwohl klopfte. Er hoffte, dass die zwei Turteltauben ihn nicht entdeckt hatten. Das ... wäre für beide Seiten nicht sehr angenehm ...
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyDi Aug 28, 2012 7:21 am

Warum hörte sie nicht auf zu weinen? Sie sollte aufhören... sie sollte aufhören, verdammt! Warum, warum nur? Er war hier und er würde jetzt nicht einfach gehen, er würde auf sie aufpassen, er würde nicht zulassen das ihr etwas passierte, er würde sie verteidigen, also, warum weinte sie? Warum nur? Als er sie küsste hörte sie nicht auf, nein, Liam kam so vor als wäre es eher im Gegenteil. Und trotzdem nahm er seine Lippen nicht von ihren. Wenn sie nicht wollte, würde sie sich wehren, und es war ja nicht so das er sie so stark bedrängte das sie gar keine Möglichkeit hatte. Doch irgendwann, das Schattenwesen wusste nicht, wie viel Zeit tatsächlich vergangen war, löste er sich langsam und mit leichtem Wiederwillen von ihr und wischte ihr sanft mit dem Handrücken über die Wange um weitere, immer wieder nachlaufende Tränen, von ihren weichen Wängchen [trolololol.] zu entfernen. Sie sollte aufhören. Einfach nur aufhören. Was sollte er nur tun? Vermutlich konnte er nichts tun. Rein gar nichts. Er konnte nichts tun, denn er war unfähig, wenn es um so was ging. Das einzige was er konnte war töten. Töten und verletzen. Letztendlich würde er auch Avrilla verletzen. Egal ob körperlich oder seelisch. Er würde ihr weh tun. Aber er kam zu spät. Er hätte das ganze hier vorher schon unterbrechen müssen, doch jetzt war das keine Möglichkeit mehr. Wenn er jetzt gehen würde, dann würde er sie verletzen. Wenn er bleiben würde, würde er sie früher oder später verletzen. Diese Erkenntnis traf ihn mit der Wucht eines Faustschlages in die Magengrube, verengte seinen Hals so das er kaum noch Luft bekam und nahm ihm einen Moment die Sicht. Was hatte er nur getan? Oder eher: was hatte er nicht getan? Warum hatte er es nicht aufgehalten? Warum nicht? Seine Hände ballten sich zu Fäusten während sich Selbsthass in ihm aufstaute. Er war niemand, auf den man sich einlassen sollte. Er war jemand der jeden Moment alles in die Luft jagte und Menschen verletzte. Sein Leben war ein Trümmerhaufen, und er sorgte dafür das die Leben anderer Menschen und Wesen genau das gleiche wurden. Sein Blick blieb an Avrilla hängen. Das hatte sie nicht verdient. Was hatte er nur angestellt? Er konnte nichts mehr tun, denn es lief auf das gleiche hinaus. Er würde ihr weh tun. Aber das wollte er nicht. Was blieb ihm noch übrig?

Sein Gesicht verwandelte sich langsam wieder in die gefühlskalte Maske, und das ohne, das Liam es wirklich merkte. Von seinen inneren und sehr aufgewühlten Gefühlen sah man ihm nichts an. Er hatte nicht gewollt das es so endete, und doch war es so gekommen. Seine Schneeprinzessin.. Sie spielte mit dem Teufel. Ob ihr das bewusst war? Ob sie wusste, worauf sie sich einließ? Fast wünschte er sich, sie würde ihn anschreien, ihn ohrfeigen, ihm klar machen das ihr das gerade ganz gewaltig gegen den Strich ging und das sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Das würde das Problem lösen... Aber es würde wohl nichts dergleichen geschehen. Mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung grub er seine Finger in die Matratze. Was hatte er getan? Warum gab es keine Möglichkeit die Zeit zurück zu drehen und ab einem bestimmten Punkt neu zu starten...? Er hätte gar nicht erst ein Gespräch mit Avrilla anfangen sollten, dann wäre er nie in diese Situation geraten. Aber nein. Nein. Er wollte seine Schneeprinzessin nicht verlieren, er wollte sie beschützen, er wollte sie nicht verlieren. Aber das waren seine eigenen egoistischen Gedanken: denn wenn er blieb, dann würde er sie verletzen. Aber das tat er so oder so. Er war ein absolutes Arschloch. Trotzdem beugte er sich erneut langsam zu Avrilla vor und küsste sie sanft aber bestimmt in ihre Halsbeuge. Dann wanderte er mit seinem Mund bis zu ihrem Ohr, und erst dann fing er an zu sprechen.

»Es tut mir Leid.«, begann er leise und seine Stimme klang dabei kratzig. »Ich bleibe hier bei dir, weil ich dich nicht verlieren möchte, aber das ist absolut egoistisch von mir. Wenn du schlau bist, dann sagst du mir besser das ich gehen soll.«, meinte er und bei den letzten Worten lachte er leise. Erst dann fiel ihm auf, das die Tür einen Spaltbreit geöffnet war, aber er achtete nicht darauf. Wer auch immer das gewesen war, hatte sie sicherlich gesehen, daher war es jetzt sowieso zu spät etwas daran zu ändern. Zwar kochte kurz Wut in dem Schattenwesen auf, doch er zwang sich zur Ruhe. Nein, er würde hier nicht ausrasten. Nicht dort wo Freunde oder Bekannte von Avrilla war, nicht dort wo Avrilla war. Seine Schneeprinzessin.<3

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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMi Aug 29, 2012 8:40 am

    Ihre Augen taten vom ganzen Weinen weh. Sie fühlte sich so unglaublich schwach und verletzlich. Noch immer flossen die salzigen Tränen von ihrem Wangen, doch es war ihr egal. Sie hatte Liam bei sich, alles würde gut werden. Alles. sie ließ sich von seiner Wärme einhüllen. Sie fühlte sich einfach nur wohl. Sie wollte alles vergessen was passiert war.Dann löste Liam den unerwiderten Kuss. Nein. Sie wollte nicht, dass er aufhörte. Er wischte ihr ein paar Tränen aus dem Gesicht und sie öffnete erschöpft ihre Augen. Sie musste wirklich verheult aussehen, jedenfalls fühlte sie sich so. Eigentlich wollte sie nur wieder schlafen. Sie war kapput. K.O. Doch statt die Augen wieder zu schließen und in seinen Armen einzuschlafen sah sie in an. Wischte sie mit zittrigen Händen über beide Wangen. erst dann bemerkte sie, dass sie aufgehört hatte zu weinen. Ein Schniefen und gut war. Sie hatte sich so einigermaßen wieder beruhigt. Nocheinmal wischte sie sich über die Augen und lächelte dann sogar. Es war kein wirklich fröhliches Lächeln, aber sie hatte in den letzten Tagen auch ganz schön viel erlebt. Sie wendete ihren Blick nicht von ihm ab. Sie beobachtete, wie seine Miene zuerst traurig, wütend und dann wieder zu der eiskalten Maske würde. Doch es irritierte sie nicht. Diese steinerne Maske gehörte genauso zu ihm wie seine Hände oder seine Füße. Es war schon traurig, dass er ihr nicht offen seine Gefühle zeigte. Doch es störte sie nicht. Nicht jeder war so mutig seine Gefühle zu zeigen. Sie bezweifelte nicht, dass Liam nicht mutig war, doch zu seinen Gefühlen zu stehen, sie zu zeigen ... Das war etwas anderes. Und wenn er es nicht konnte, nicht wollte, dann akzeptierte sie das. Sie liebte ihn so wie er war. Liebte? E- es stimmte. Sie musste dazu stehen, es nich verstecken. Doch sie würde es ihm nicht sagen. Noch nicht. Dafür war sie zu feige. Feige. Das Wort versetzte ihr einen Stich. Wie oft wurde sie nicht schon als feige bezeichnet? Dabei war sie eigentlich recht mutig ... ihrer Meinung nach. Sie war nicht feige ... Oder war sie es doch? Sie hatte keine Ahnung. Wusste ncht, was sie denken sollte. Ihr Blick war mittlerweile nach unten gewandert. Sie beobachtete seine Hände. Verglich sie mi ihren. Seine waren um einiges größer, ihre waren dagegen fast schon mikrig. Dann fing etwas anderes ihre Aufmerksamkeit. Sie wäre fast zusammen gezuckt, als sie Liams Atem an ihrem Hals spürte und sie dann küsste. Sie schloss ihre Augen und nahm seine Berührung in sich auf. Als sein Mund zu ihrem Ohr wanderte stellten sich ihre Härchen auf. Sein Atem war warm, diese Wärme tat auf ihrer immer noch kühlen Haut gut.

    Seine schönen Worte erreichten ihren Verstand und ih stiegen wieder Tränen in die Augen, doch sie kullerten ihr nicht über die Wangen. Seine Stimme klang kratzig, als er sich bei ihr entschuldigte. Es erinnerte sie an ihr erstes Treffen. Da hat er geklungen, als hätte er Monate lang nicht gesprochen. Doch nun war sein Stimme wegen etwas anderem kratzig. Sie wusste nicht warum. Reue? Keine Ahnung. Dann sagte er, er würde sie nicht verlassen. Er würde bei ihr bleiben. Schnell schielte sie nach oben um zu verhindern wieder zu weinen. Diese Worte waren genau das, was sie hören wollte. Und trotzdem war sie von ihnen umgeworfen worde. Wortlos umarmte sie ihn. Krallte sich in seinem Manterl fest. Dann atmete sie tief ein und aus um sich zu beruhigen. Doch trotzdem rollte ihr eine einzige Träne die Wange hinunter. "Dann bin ich wohl dumm." Flüsterte sie mehr als es zu asgen. Ihr Stimme dabei klang nicht so frech wie sie wollte. Sie war wohl einfach zu müde. "Ich würde nie wollen, ddass du gehst. Nicht jetzt und nicht in zehntausend Jahren." Langsam löste sie die Umarmung und ließ ihre Hände Liams Arme entlang sinken. Dann nahm sie seine Händ und vereinte ihre Finger in seinen. Sie wandte ihren Blick von ihren Händen ab und sah ihm in die Augen. "Versprich mir, dass du mich nie mehr alleine lässt." Sagte sie und schaute weg. Sie konnte es nicht ertragen ihm bei diesen Worten in sein eiskaltes Gesicht zu sehen. Unsicher spielte sie ein wenig mit seinen Händen rum. Sie wollte hören, wie er sie bestätigte. Sie beruhigte. Uhr versprach sie niemals im Stich zu lassen.

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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyDo Aug 30, 2012 10:30 pm


Um genau zu sein sah Avrilla gerade ziemlich schrecklich aus. Nicht so, wie man jetzt vielleicht denkt. Nein, ihr Gesicht war vollkommen verquollen, unter ihren Augen fanden sich tiefe Ringe und alles in allem fanden sich noch an einigen Stellen Verletzungen und dergleichen. Sie wirkte, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Sie brauchte Ruhe. Unglaublich viel Ruhe, das sah man ihr sofort an. Sie war erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Aber das war auch kein Wunder. Aber wenigstens hörte sie auf zu weinen und sogar ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen. Das war doch schon mal ein gutes Zeichen. Die ganze Zeit über hatte sie sich kaum gerührt und das ganze einfach geschehen lassen, doch nun schien sie wieder zu sich zu kommen. Endlich. Und ohne, dass er es wollte, spürte Liam, wie ihm etwas wie Erleichterung erfüllte. Wie schaffte es ein einziges Mädchen in so wenigen Tagen bloß ihn so zu verändern? Das war doch irgendwie echt verrückt... Aber es war so, diese Tatsache ließ sich nicht leugnen. Sie hatte in kürzester Zeit etwas geschafft, was seit über zehn Jahren niemand mehr hin bekommen hatte. Sie war etwas Besonderes. Etwas absolut besonderes. Eine Person, die etwas Besseres verdient hatte als ein skrupelloses Schattenwesen wie ihn. Was machte er eigentlich hier? Hatte sie einfach überfallen und geküsst, vielleicht gegen ihren Willen. Wie dumm musste man sein? Warum ging er einfach davon aus, das das alles in Ordnung für sie war? Vielleicht hatte sie gar nicht wegen ihm geweint. Vielleicht hatte es einen ganz anderen Grund für ihre Tränen gegeben- Was war nur los mit ihm? Das war doch verrückt...

Der türkis haarige hatte gar nicht gemerkt, dass er die Augen geschlossen hatte, doch als die Worte der Schneeprinzessin zu ihm drangen öffnete er sie langsam wieder. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sein Verstand sagte ihm, dass das nicht stimmen konnte, doch sein Herz setzte einen Schlag aus und einen kurzen Moment erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. Geschah das gerade wirklich? Oder war er vielleicht bei einem der heutigem Kämpfe wegen seiner Verletzungen und seiner eigenen Erschöpfung in Ohnmacht gefallen und sein Kopf spann sich das alles gerade einfach zusammen? Aber nein, das konnte nicht sein, dafür fühlte sich das alles viel zu echt an. »Und dann bin ich wohl egoistisch.«, erwiderte er und seine Stimme war nicht mehr als ein flüstern. Als sie weiter sprach konnte er zuerst nur nicken, denn in seinem Hals hatte sich ein dicker Klos gebildet und er musste ein Mal schwer schlucken, ehe er antworten konnte. »Versprochen.« Am Rande seines Bewusstseins spürte er, wie Avrilla seine Hand nahm und seine Finger in seinen verschränkte, dann wieder los lass und unsicher mit seinen Fingern spiele, ihn nicht ansah. Intuitiv handelnd war er nun derjenige, der ihre Hände vereinte. Er wollte ihr klar machen, dass er es ernst meinte. Ein Mal in seinem Leben meinte er etwas wirklich ernst.

Langsam machte sich seine Erschöpfung wieder bemerkbar, doch er blendete es aus. Stattdessen musterte er ein weiteres Mal seine Schneeprinzessin, und ein weiteres Mal musste er fest stellen wie fertig sie aussah. Liam runzelte die Stirn. »Du solltest etwas schlafen... und am besten auch etwas essen.«, meinte er mit Blick auf den Suppenteller der immer noch im Zimmer stand. Langsam stand er auf und löste sanft seine Finger, dann nahm er den Teller und ging mit ihm zurück zu Avrillas Bett, wo er ihr das Essen hinhielt. Selber müde lehnte er sich an die Wand, an der das Bett stand, und wartete darauf, dass sie etwas von dem noch immer heißen Gebräu aß. Er würde hier warten, bis sie fertig war, und er würde hier warten bis sie eingeschlafen war und er würde auch hier sein, wenn sie wieder aufwachen würde. Er würde sein Verbrechen nicht brechen, nein, Liam würde bei seiner Schneeprinzessin bleiben und sie beschützen. Und mal ganz abgesehen davon war er selber am Ende seiner Kräfte und ein bisschen Ruhe würde sicher nicht schaden. Mit einer Hand fuhr er sich durch seine Haare, den Blick nicht von Avrilla nehmend. Er wollte sie so nicht sehen, er wollte sie glücklich und gesund sehen. Dafür musste sie sich ausruhen. Mit müdem Blick musterte er sie und entdeckte an ihrem Arm eine Wunde. Wovon war sie? Von der Prügelei in der Taverne, vom Überfall am Hylia See? Und das war nicht einzige Verletzung die sie davon getragen hatte. [sowwyyy, habe mir das jetzt mal ausgedacht, hoffe das ist okay? D:] Langsam beugte das Schattenwesen sich vor und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wunde, dann lehnte er sich wieder zurück und schloss seine Augen halb.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptySa Sep 15, 2012 11:51 pm

    Avrilla spielte noch immer mit Liams Fingern. Sichtlich unsicher. Dann hörte sie seine leise Stimme die zu ihr flüsterte. 'Versprochen' Es fiel ihr ein Stein vom Herzen. Er würde nicht gehen. Er würde sie nicht mehr alleine lassen. Genau das was sie wollte. Irgendwie ... kam sie sich nun sehr egoistisch vor. So als würde sie ihn ausnutzen. Das wollte doch gar nicht! Aber dennoch waren ihre Absichten egoistisch. Irgendwie. Dann spürte sie wie Liam ihre Hände wieder ineinander verschränkte. Überrascht und gleichzeitig froh sah sie wieder zu ihm auf. Sie sah Entschlossenheit. Dann bemerkte sie wie er sie garantiert zum tausendsten Mal musterte. Warum tat er das immer? Er runzelte die Stirn. Verwirrt tat sie es ihm gleich. War irgendwas falsch? Dann meinte er sie sollte sich etwas ausruhen und am besten auch noch etwas essen. Sie musste ja echt fertig aussehen ... Hunger hatte sie nicht so wirklich, eigentlich war sie nur müde. Doch das brachte alles nichts, denn Liam war schon aufgestanden und reichte ihr den Teller. Zwingend nahm sie ihn entgegen und rührte etwas unsicher darin herum. Sie warf einen kurzen Blick auf Liam und bemerkte, dass er sie beobachtete. Also löffelte sie sich mürrisch etwas der heißen Brühe in den Mund. Sie erfüllte sie von innen heraus mit einer angenehmen Wärme, was sie nur noch müder machte. Sie aß noch einen Löffel und hielt Liam den Suppenteller hin. Er hatte sicher auch Hunger. Doch dann ... passierte etwas merkwürdiges. Liam schien gar nicht darauf geachtet zu haben, dass sie ihm den Suppenteller hingehalten hatte. Nein, er beugte sich vor und küsste die Wunde auf ihrem Unterarm. Nervös biss sie sich auf die Lippe. Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass die Wunde noch relativ frisch war. Sie warf einen flüchtigen Blick auf den großen Holzsplitter, der hinter dem Kopfende vom Bett auf dem Boden lag. Er war an der spitzeren Seite etwas Blut verschmiert. Ihr Blut. Oh Gott! Hoffentlich hatte er es nicht gemerkt! Was würde er dann wohl von ihr denken? Würde ... würde er sie dann immer noch so behandeln wie jetzt? Würde er sauer werden? Oh Gott nein! Er durfte auf keinenfall wütend auf sie sein! Das könnte sie nicht ertragen. Dann ... sie sah schon wie sie den Splitter in der Hand hielt und ihn ihren Arm entlang ritzte. Spürte beinahe wieder den Schmerz, der sie für eine kurze Zeit ihre anderen Sorgen vergessen ließ.
    Die Angst stieg in ihr hoch. Was hatte sie nur getan? Vor lauter Panik blieb ihr fast die Luft weg. Sie hat Angst davor ihn anzusehen. Ihn anzusehen und dann Abscheu oder Wut zu sehen. Neinneinneinneinnein! Das durfte einfach nicht passieren. Sie ... musste so tun als wäre nichts los. Sie müsste lügen. Das konnte sie. Lügen war noch nie ihr Problem gewesen. Aber Liam anlügen? Konnte sie wirklich damit leben? Vorsichtig ließ sie die Luft aus, die sie über die ganze Zeit angehalten hatte. Dann lehnte sie ihren Kopf auf Liams Schulter und zog die Decke an sich heran. Es fühlte sich in diesem Moment so falsch an. Sie bezweifelte, dass sie so überhaupt schlafen konnte. Das schlechte Gewissen ließ grüßen. Sie senkte ihren Blick und nahm ihren Kopf von seiner Schulter. "Es ... tut mir leid." Murmelte sie. Noch immer wagte sie es nicht ihn anzublicken. Sie hielt ihre Hände vor ihr Gesicht und zog die Knie an. "Es tut mir so leid. Flüsterte sie noch einmal und dann ertönte ein leises Schluchzen. Da hatte sie alles wieder kaputt gemacht bevor alles wieder gut werden konnte. Wieso machte sie immer alles kaputt? Wieso verdammt?!
    Sie wollte, dass Liam sie tröstete. Wie egoistisch war sie eigentlich? Wie war sie jemals alleine klar gekommen? Sollte sie ihm erzählen wie es zu der Wunde kam? Es wäre wohl das einzig Richtige. Aber wann tat sie schon das Richtige? Sie fühlte sich nicht stark genug es ihm zu erzählen. Sie war abscheulich. Verletzt sich selbst. Wer möchte soetwas lieben? Liam ganz sicher nicht. Dann ... sie konnte es ihm nicht sagen. Nein, nein, nein. Sie konnte das alles doch nicht einfach aufs Spiel setzen. Und doch .... und doch sagte ihr eine leise Stimme, dass es nur halb so wild wären wenn sie es ihm erzählen würde. Aber sie konnte es nicht. Wollte sie es überhaupt? Ja, irgendwie schon. Doch sie wollte nicht, dass sie ihm die Schuld dafür gab und das würde sich nicht vermeiden lassen, wenn sie es ihm erzählen würde. Was hatte sie nur getan?
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMo Sep 17, 2012 4:17 am


Aus dem Augenwinkel beobachtete Liam, wie Avrilla den Teller zwar nahm, aber nur zögerlich darin herum rührte, bis sie schließlich einen Löffel nahm. Besonders begeistert schien sie ja nicht, eher so, als würde sie die Suppe am liebsten weit von sich weg werfen. Nur zwei Mal schaffte sie es, sich zu überwinden und hinunter zu schlucken, dann nahm sie den Teller und hielt ihn ihm hin - doch er ignorierte ihn einfach. Sie sollte wirklich etwas essen, aber scheinbar hatte sie absolut keinen Hunger. Nachdem das Schattenwesen sich wieder zurück an die Wand lehnte, ging plötzlich irgendetwas in dem Mädchen vor. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich rasend schnell von Schreck über Angst zu Sorge. Und er hatte absolut keine Ahnung, woran es lag. Was war denn jetzt plötzlich wieder los? Was hatte er falsch gemacht? Hatte er ihr weh getan? Etwas falsches gesagt? Dabei hatte sie gerade eben doch noch so erleichtert - wenn auch müde - gewirkt. Verwirrt nahm Liam den Teller mit der noch immer dampfenden Suppe und stellte ihn, ohne es selber wirklich zu registrieren, neben dem Bett ab. Er hatte ihr nichts böses gewollt - er hatte nur die Wunde... die Wunde... er ging davon aus, das sie von ihrer doch recht beschwerlichen Reise stammte, das wäre zumindest das naheliegenste und keinesfalls verwunderlich. Nein, das konnte nicht das Problem sein. Aber was dann? Vollkommen vor den Kopf gestoßen sah er zu, wie sich seine Schneeprinzessin gegen seine Schulter lehnte und in die Decke des Bettes kuschelte, nur um sich gleich wieder zu lösen und aufzurichten. Ohne ihn anzusehen murmelte sie schließlich eine Entschuldigung, und nun vollkommen verwirrt runzelte das Schattenwesen seine Stirn.

Sie hatte doch gar nichts getan. Und doch wirkte sie vollkommen verstört, und total am Ende. Ohne zu wissen was er tat schloss er Avrilla schließlich noch ein Mal sanft in die Arme - er konnte es nicht ertragen, sie so zu sehen. Sie musste doch glücklich sein. Auf brausend. So wie er sie kennen gelernt hatte. Schweigend hielt er sie fest, in der Hoffnung, das sie sich wieder beruhigen würde. Vielleicht würde sie ihm sogar sagen, was los war - oder auch nicht. Eigentlich egal. Vermutlich brauchte sie einfach nur... etwas Ruhe. Damit es ihr wieder besser ging. Nach allem was die letzten Tage passiert war, war das nur verständlich. Zumindest wenn man in Betracht bezog, das sie ihr ganzes Leben vermutlich nur hier im Wolkenhort, in Sicherheit verbracht hatte. Wolkenhort, genau. Sie befanden sich noch immer auf dieser riesigen, schwebenden Insel, in einem Gebäude in denen es von Leuten, die das Mädchen kannten, nur so wimmelte. Was würde passieren, wenn sie herausfinden würden, was vorging? Liam biss sich auf die Lippe. Sie wussten, das er ein Schattenwesen war. Wie würden sie reagieren? Und vor allem... was wenn... Avrillas Eltern. Sie waren bestimmt auch hier. Sie mussten hier verschwinden. Aber nicht jetzt. Nein, nicht jetzt, wo sie - zugegeben - beide total erschöpft waren. Ja, auch der junge Mann spürte die Müdigkeit in seinen Knochen; sie war allgegenwärtig. Und außerdem: Bestimmt wollte die Blonde ihre Familie wieder sehen. Aber dorthin konnte er sie auf keinen Fall begleiten. Das würde er wohl später ansprechen müssen.

»Was tut dir Leid?«, fragte er sie, dann löste er sich aus der Umarmung und hob mit seiner Hand vorsichtig ihr Kinn hoch, womit er sie zwang, ihn anzusehen. »Nun sag schon.«, drängte er sanft, aber bestimmt. Er konnte ihr schließlich nur helfen, wenn sie sagte, was das Problem war. Und er wollte ihr helfen, verdammt noch Mal. Denn es... es... ja, tat weh sie so leiden zu sehen. Das konnte und wollte er einfach nicht akzeptieren. Egal was passiert war, egal was der Grund für ihre Trauer und Sorge war. Vielleicht lag sie ja auch falsch, vielleicht hatte sie gar nichts falsches getan. Das konnte er aber nicht wissen, solange sie nicht mit der Sprache herausrückte. Mit festem Blick sah er ihr in ihre tiefblauen Augen, die an ein rauschendes Meer erinnerten, und wartete geduldig auf eine Antwort. Er würde keine Ausreden akzeptieren, er wollte jetzt wissen was sie bedrückte. Vielleicht konnte er ja sogar irgendetwas tun. Vielleicht. Gut möglich das das Problem außerhalb seines Könnens lag, aber das musste ja nicht sein. Zumindest würde er es probieren. Probieren, ihr zu helfen, egal was er dafür tun musste. Vollkommen egal. Selbst wenn... nein, es gab nur eine Sache, die er niemals aufgeben würde, selbst nicht für Avrilla. Er würde seine Schwester niemals aufgeben oder hintergehen. Aber wie groß war die Wahrscheinlichkeit, das das Problem der Schneeprinzessin etwas mit ihr zu tun hatte? Gleich null. Wie war er also wieder darauf gekommen? Keine Ahnung. Aber er wollte eine Antwort. Jetzt.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMo Sep 17, 2012 7:58 am

    Da nahm er sie einfach in den Arm. Anstatt sich zu entspannen wurde sie nur noch steifer. Das war doch alles so falsch! Verdammt! Warum konnte sie sich nicht einfach trösten lassen? Weil du die Wahrheit sagen musst~ Innerlich schnaubte sie wütend auf. Mist! Dann fragte er schon was ihr Leid tat. Hob ihr Kinn an und zwang sie damit ihn anzusehen. Widerwillig schielte sie zu Seite. Schätzte die Situation ab. Aus welchen Grund auch immer. Sag es ihm! Und wieder ertönte seine sanfte, aber dennoch drängende Stimme. Sie blickte ihm in die Augen. Verengte sie zu kleinen Schlitzen, schürzte ihre Lippen. "Gut." Murmelte sie leise. Er hätte es wahrscheinlich nicht gehört, doch das war halb so wild. Sie würde es ihm zeigen. Mit einem Ruck hatte sie sich aus seinem Griff befreit und hielt ihm ihren Unterarm hin. Trotzig blitzte sie ihn an. "Die da. Die habe ich mir selbst zugefügt." Mit deutlich gespielten, zufriedenen Gesichtsausdruck begutachtete sie die lange Wunde. Dann Zog sie die Mundwinkel zurück, fast hätte man erwartet können sie würde wie ein Hund knurren, denn dieses'Lächeln' sah gefährlich nach Zähne blecken aus. "Nachdem ich gesehen habe wie du einfach abgehauen bist." Fügte sie zornig hinzu. Dann verschwand ihre Wut plötzlich und sie schaute weg. "Zufrieden?" Ihre Stimme überschlug sich fast. Sie biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Dann wirbelte sie herum und blickte ihn wieder an. "Ob du zufrieden bist." Sagte sie nocheinmal, diesmal mit kühler Stimme. Ihre Miene war wie aus Stein.
    Eigentlich wollte sie ihn nicht so anbrüllen, ihn so undankbar vor die Nase reiben, dass er sie im Stich gelassen hatte. Doch jetzt war es zu spät. Sie erwartete schon fast wie er sein vorhin abgelegtes Versprechen genau jetzt brechen würde. Sah schon, wie er ihre eine Ohrfeige verpasste, sie anbrüllte oder einfach verschwand. Am besten alles zusammen. Dann wäre sie wieder ein Häufchen Elend. Na klar. Immer zerstörte sie alles was sie um jeden Preis haben wollte. Sie senkte ihren Kopf, der blonde Pony lag ihr wie eine Gardine vor dem Gesicht. Doch sie entschuldigte sich nicht. Diesmal sah sie keinen Grund dazu. Sie hatte nur die Wahrheit ausgesprochen. Hatte er das nicht gewollt? Ja hatte er. Aber bestimmt nicht so. Niemals.

    "Scheiße... " Murmelte sie und hielt sich eine Hand an die Stirn. Alles um sie herum fing an schwummerig zu werden. Alles schien sich zu drehen. Sie schloss die Augen und hoffte es würde aufhören, doch als sie sie wieder öffnete war es nur noch schlimmer. Mit zittriger und rutschiger Hand hielt sie sich an Liam fest. Schloss wieder die Augen. "Scheiße." Nach diesem Wort wurde alles schwarz und sie sackte in sich zusammen. Zu viel Erschöpfung. Sie hätte sich einfach ausruhen sollen, jetzt war es zu spät. Jetzt war sie in Ohnmacht gefallen. Und wieder war sie im dunklen Meer der Bewusstlosigkeit gefangen.

    Als sie die Augen öffnete fand sie sich auf der ihr allzu bekannten Wiese wieder. Doch irgendwas war falsch. Sie richtete sich auf und sah sich um. Irgendwas war verdammt faul... Doch was? Ratlos sah sie sich um. Sie war alleine. Das war es nicht... nein, das war irgendwas anderes. Sie ging ein wenig über die Wiese, ging den gewohnten Weg zum Bach. Sah sich nocheinmal um. Dann fiel es ihr wie Tomaten von den Augen. Die Blumen! Sie waren weg! Sie rannte einen Hügel hoch und drehte sich langsam im Kreis um das alles in sich einzusaugen. Das war noch nie passiert. Hier waren immer Blumen gewesen! Warum waren sie jetzt nicht mehr hier? Verängstigt runzelte sie die Stirn. Nirgends sah sie auch nur was anderes außer Rasen. Selbst die Insekten fehlten. Keine Hummel, Marienkäfer, Schmetterlinge weit und breit. Was war passiert? Wieso waren sie nicht hier? Es ist nur ein Traum, ich kann mir alles herwünschen was ich will. Sie warf einen Blick zum Himmel, dann schloss sie die Augen und wünschte sich Blumen und Insekten herbei. Erwartungsvoll öffnete sie die Augen und sah sich um. Nichts. Verwirrt kaute sie auf ihrer Unterlippe. Warum funktioniert das nicht? Sie verstand einfach nicht. Woran lag das?
    Dann fiel es ihr wieder ein. Immer wenn sie sich geritzt hatte waren die Blumen weg. Die Blumen und die Insekten. Sie legte ihren Kopf schief. Mist.
    Sie sah wieder zum Himmel. Sie hatte noch nie versucht Danai in einen ihrer Träume zu rufen. Intuitiv hob sie ihre Finger an die Lippen und pfiff. Und sie wartete. Ein Schatten erschien am Himmel und Danai landete neben ihr, Geschickt sprang sie auf ihren Rücken und sie hoben ab. Avrilla suchte den Boden ab. Sie selbst hatte keine Ahnung nach was sie suchte. Überall nur grüne Hügel, nichts sonst. Es schien nichts anderes zu geben. Wie traurig. Dann flogen sie über einen See hinweg und sie erinnerte sich an die Geschehnisse am Hylia See. Liam hatte sie vor diesen Perverslingen gerettet. Und sie hatte ihn später beschützt. Als er hilflos war. Doch das war gar nichts gegen das was er alles für sie getan hatte. Dennoch bereute sie es nicht ihn vorhin so angemault zu haben.
    ...
    War es das was dieserTraum ihr lehren wollte? Sie sollte es bereuen ihn angeschrieen zu haben? Niemals. Trotzig flog sie weiter. Pff. Dämlicher Traum.


Zuletzt von Avrilla am Di Okt 02, 2012 6:35 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMi Sep 26, 2012 4:39 am


Ah. Er spürte es. Spürte, wie Avrilla sich versteifte, als wollte sie am liebsten, das er sie einfach nicht berühren würde. Er merkte auch, wie sie verzweifelt darum kämpfte, ihm nicht in die Augen sehen zu müssen, wie Trotz, vielleicht auch Wut, in ihr aufstieg. Eine Kluft entstand. Kaum war sie überwunden, so war es ihm zumindest vorgekommen, war sie nun wieder da, nur noch viel tiefer und unüberwindbarer als vorher. Automatisch zog sich also auch Liam wieder von ihr zurück - sowohl körperlich, als auch seelisch. Der kalte und gleichgültige Gesichtsausdruck erschien wieder auf seinem Gesicht, wie man es von im gewohnt war. Seine Augen strahlten etwas gefühlloses aus. Und mit genau diesen türkisen Augen beobachtete er nun das Mädchen vor ihm im Bett, wie sie sich von ihm befreite, wie eine nervende Klette, und voller Trotz auf ihren Unterarm zeigte. Die Wunde. Die Wunde, die er eben geküsst hatte, die Wunde, von der er ausging, das sie im laufe der letzten tage passiert war. Wo auch sonst? Ja, wo auch sonst? Genau hier. Vor nicht allzu langer Zeit. Und wodurch? Durch Avrilla. Durch Avrilla selber. Mit aller Mühe kämpfte das Schattenwesen darum, seine Maske aufrecht zu erhalten. Verschiedene Gefühle stiegen in ihm auf, verwirbelten sich zu einer großen Masse. Mal schäumte das eine mehr auf, Mal das andere. Schock. Wut. Hass. Schmerzen. Trauer. Alles auf ein Mal, alles ballte sich in einem Bauch zu einem festen Klumpen zusammen. Liams Sicht verschwamm, und es schien, als wäre er ein Beobachter aus einer anderen Welt. Die Worte des Mädchens drangen nur langsam zu ihm durch. Ob er zufrieden war? Haha. Haha. Am liebsten wäre er in lautes Lachen ausgebrochen, aber er war wie erstarrt. Gefangen in seinem eigenem Eisblock. Und ganz tief in seinem Inneren begann die lodernde Flamme der Wut ihn langsam wieder zu schmelzten.
Mechanisch stand das Schattenwesen auf - entzog sich damit Avrillas Griff, ohne es zu merken. Sie murmelte etwas, dann sank sie in sich zusammen und blieb auf dem Bett liegen. Er registrierte es nicht. Stattdessen drehte er sich mit langsamen Schritten um, starrte die Holztür an, sah sich schon aus ihr heraus stürmen und den Nächsten, der ihm in den Weg kam, sein Schwert in den Bauch zu rammen. Aber er rührte sich nicht. Etwas hinderte ihn - es war wie ein Seil, das ihn an die Blonde fesselte.

"Versprich mir, dass du mich nie mehr alleine lässt."
»Versprochen.«

Versprochen. Das Wort hallte in seinem Kopf wieder, immer und immer wieder, bis ihm die Ohren dröhnten. Liam schluckte schwer, dann blinzelte er, während alle Kälte von ihm wich und sich gegen Wut ersetze. Wut. Hass. So heiß wie eine Flamme. Wie ein ganzes Feuer. Nicht gegen Avrilla. Vielleicht ein wenig - wie hatte sie das tun können? Aber viel wichtiger: Wie hatte er das zulassen können? Das war alles seine Schuld. Sein Herz pochte laut und schnell. Seine Schuld. Er hätte es niemals so weit kommen lassen sollen. Seine Schuld. Warum nur? Warum hatte er nichts getan? Er hatte es falsch gemacht. Seine Schuld. Alles falsch gemacht. Seine Schuld. Absolut seine Schuld. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während er noch immer wie angewurzelt da stand. Seine Schuld. Mit einem Satz stürzte er sich plötzlich nach vorne und Hieb mit seiner Faust mit all seiner Kraft gegen die Wand. Seine Schuld. Ganz allein seine Schuld. Warmes Blut floss seine Hand hinunter, doch er merkte es gar nicht. Spürte nicht das lodernde Feuer des Schmerzes an der Stelle, an der er sich seine Hand aufgerissen hatte. Spürte nur die Flammen der Wut. Schwer atmend probierte Liam sich zu beruhigen. Aber es war seine Schuld. Er hatte nicht früh genug gehandelt, hatte das ganze nicht aufgehalten, und nun hatte sie sich wegen ihm verletzt. Wäre er doch nie gegangen... oder besser; wäre er doch niemals mit ihr in die Taverne gegangen. Hätte er sie doch auf der Stelle eines besseren Belehrst, als sie ihn so angemacht hatte. Allein bei dem Gedanken schmerzte sein Herz. Seine Schuld.

Mit einem kräftigem Tritt ließ er den kleinen Schemel der neben ihm stand durch den Raum gegen die nächste Wand fliegen, wo er halb zersplittert auf dem Boden landete. Dann drehte er sich langsam und und entdeckte Avrilla, die Ohnmächtig auf dem Bett lag. Mit starrer Mine trat er auf sie zu, und starrte sie einfach nur an, wie sie da zusammen gesunken und in einer vollkommen unbequemen Position lag, ohne etwas zu tun. Was sollte er auch tun? Es war seine Schuld. »Scheiße.«, fluchte er leise vor sich hin, dann brüllte er laut. »Scheiße!« Tief durch atmen. Ruhig bleiben. Mit zitternden Fingern riss Liam einen streifen seines Oberteiles ab, und wickelte ihn Avrilla um den Oberarm, obwohl es ihm widerstrebte, sie zu berühren geschweige denn diese Wunde nur anzusehen, denn sie schrie ihm nahezu zu: Das hier ist nur wegen dir passiert! Ohne dich hätte sie ein schöneres Leben! Das stimmte nicht. Ohne ihn wäre sie unten in Hyrule längst gestorben - oder? Aber jetzt? Jetzt war alles zu spät. Würde er jetzt gehen - was würde sie tun? Sich umbringen? Das konnte er nicht zu lassen. Er könnte sie beobachten und es im Notfall verhindern. Das wäre allerdings ziemlich schmerzvoll für ihn.- Aber war das nicht egal? Schließlich war es seine Schuld; das wäre die gerechte Strafe dafür. Aber... Nein. Was sollte er nur tun? Was konnte er tun? Langsam taumelte Liam zurück, konnte seinen Blick jedoch nicht von seiner Schneeprinzessin lösen. Hatte überhaupt das Recht, sie so zu nennen? Müde und noch immer voller Selbsthass sank er mitten auf dem Boden zusammen und starrte hinüber zum Bett, darauf wartend, das irgendetwas geschah.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyDi Okt 02, 2012 7:50 am

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Ihr war ganz schwummerig, doch sie kam langsam wieder zu bewusstsein. Kein Ahnung wie lange sie bewusstlos gewesen war. Aber jetzt wurde sie wieder wach. Ihr Kopf fühlte sich schwer an, als sie ihn zur Seite drehen wollte durchzog sie ein unheimlicher Schmerz - so als wäre jemand mit einem Pferd über ihre Stirn geritten. Sie fluchte leise und versuchte sich trotz der unglaublichen Schmerzen aufzurichten. Mit einer Hand an der Stirn und der anderen an der Wand saß sie da auf dem Bett. Versuchte sich zu ordnen. Was war passiert? Wieso war sie Ohnmächtig geworden? Es war wie ein Riss in ihren Erinnerungen - alles weg. Ein Blackout. Sie hatte die Augen noch nicht geöffnet, doch irgendwie hatte sie das Gefühl jemanden vergessen zu haben. Verwirrt öffnete sie die Augen. Das erste was sie sah war ein türkishaariger Junge der vor ihrem Bett auf dem Boden saß. Wer war er? Was machte er hier? Sie legte ihren Kopf schief und stöhnte vom Schmerz auf. Ach verdammt! Warum war sie so leichtsinnig? Sie ... wie war ihr Name noch gleich? Angestrengt suchte sie in ihrem Kopf nach allem was war. Nach allem was sie vergessen hatte. Sie wusste das es irgendwo in ihrem Kopf war, doch sie musste es erst finden. Vielleicht könnte der Kerl ihr ja weiterhelfen. Doch ... sie könnte ihn doch jetzt nicht einfach fragen wer er ist oder wer sie ist. Nachher würde sie ihn verletzen... Sie räusperte sich kurz. Irgendwas musste sie sagen ... "Wie- Wie lange war ich bewusstlos?" Fragte sie und sah zur Seite. Verdammt, sie kam sie echt blöd vor. Warum wusste sie nichts mehr? Sie ließ ihren Blick im Raum schweifen. Das Zimmer kam ihr bekannt vor ... Sie erinnert sich daran lange hier gelebt zu haben, doch irgendwas sagte ihr, dass sie eigtnlich nicht hier sein wollte. Nachdem sie das Zimmer bis aufs kleinste Detail begutachtet hatte fesselte sich ihr Blick wieder auf Liam. -warte... Liam? War das sein Name? Sie wusste nicht ob sie ihren Gedanken glauben schenken sollte. Sie konnte ihren Blick irgendwie nicht von ihm losreisen. Irgendwas schien sie an ihn zu fesseln. Waren sie ein Paar? Oder Geschwister? Sie hatte ... keine Ahnung. Sie blickte tief in seine verzweifelten Augen. Sie empfand Mitleid. Zum Teufel! Sie muss sich doch erinnern! Was ist hier eigentlich los? Warum blutest du an der Hand?" Fragte sie widerwillg. Nachher sagte sie noch was falsches ... Sie hatte so das Gefühl das sie ihm das Herz brechen würde wenn sie ihn fragte wer er war und wer sie war. Vielleicht doch ihr Freund? Sie vermutete es stark, nein, sie war sich beinahe sicher. Doch irgendwas muss geschehen sein, denn sie spürte förmlich die unsichtbare Wand zwischen ihnen. Langsam rutschte sie zum Bett und kroch zu dem Jungen herrüber, der vermutlich Liam hieß. Kurz sah sie ihn einfach nur an, dann umarmte sie ihn. Einfach so, obwohl sie keine Ahnung hatte wer er war. Und doch... und doch schien sie ihn nur zu gut zu kennen. Sie konnte sich nur nicht erinnern. Einfach so. Doch sie wollte sich erinnern! Sie musst wissen wer er war. Er sollte nicht so niedergeschlagen aussehen, so besiegt. Er sollte so wild und gefährlich wie ein Löwe sein. -war er so? Sie wusste es nicht, aber es kam ihr richtig vor. Er war gefährlich. Ja ... das war er. Doch sie liebte ihn. Langsam befreite sie ihn aus der Umarmung und sah ihn wieder in die kühlen Augen. Dann hob sie ganz sacht ihre Hand plazierte sie auf seine blasse Wange. Plötzlich wurde ihr warm und das obwohl Liam(?) doch recht halt war. Es muss die Liebe sein die sie für ihn empfand. Vorsichtig beugte sie sich vor und schloss ihre Augen. Ganz sanft spürte sie seine Lippen auf ihren. Ihr Herz fühlte sich an als würde es gleich aus ihrer Brust springen, denn es pochte so unglaublich schnell. Sie fühlte sich aufeinmal warm und geborgen - wie ein Baby im Arm seiner Mutter. Vorsichtig löste sie ihre Lippen wieder von seinen und umarmte ihn wieder. "Es tut mir so Leid. Es tut wir so Leid! Es war nicht deine Schuld, ich bin einfach zu egoistisch. Gib dir nicht die Schuld daran." Flüsterte sie. Sie hatte keine Ahnung worüber sie redete, doch in einer der hintersten ecken ihres Bewusstseins schien sie die wahrheit zu sprechen. Doch worüber? Hoffentlich würden diese Worte ihn aufmuntern... Er soll fröhlicher sein, lächeln. Ja, sie wollte das er glücklich war - egal ob sie sich nicht mehr daran erinnerte was war. Es würde sich schon alles geben. Sie brauchte erstmal ein wenig um sich zu erinnern.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMi Okt 03, 2012 7:12 am


Manchmal stellte sich Liam die Frage, warum er eigentlich am Leben war. Dies war einer dieser Momente. Warum war er auf dieser Welt? Um anderen Menschen das Leben zu nehmen? Um das Leben eines jungen Mädchens zu zerstören? Er war ja nicht Mal dazu in der Lage, seine Schwester zu beschützen. Er war auch nicht in der Lage Avrilla vor sich selber zu schützen. Egal was er tun würde, letztendlich kam es aufs gleiche hinaus. Er würde sie verletzen. Sie würde  sich verletzen. Er hatte es vermasselt. Schon wieder. Warum also lebte er dann noch? Hatte er je jemanden helfen oder gar etwas gutes tun können? Nein. Er hätte so bleiben sollen wie er war - ein gefühlskaltes Etwas das niemanden an sich heran ließ und ohne jegliche soziale Kontakte. Das wäre das beste gewesen. Liam rechnete fast damit, das jeden Moment dieser komische Direktor mit einer ganzen Scharr Schüler hinein stürmen würde. Sie hätten den Knall gehört und sein Fluchen - dann würden sie die bewusstlose Avrilla entdecken, und es war natürlich klar, auf wen den Verdacht als erstes fallen würde. Er war ein Fremder; er war ein Schattenwesen. Er war böse. Natürlich war es seine Schuld. Aber sie kamen nicht. Niemand kam, und es breitete sich eine eiskalte Stille im Raum aus. Die ganze Welt schien zu schweigen und abzuwarten. Die Ruhe vor dem Sturm? Wer wusste das schon? Liams Blick war noch immer starr auf das Bett gerichtet, doch er sah es nicht wirklich. Er versank immer mehr, Stücken für Stückchen, in seinen eigenen Gedanken - in seinen Erinnerungen. 

Sein Atem ging keuchend. Sie rannten, rannten immer schneller. In seiner kleinen, verschwitzten Hand spürte er die seiner Schwester. Er sah ihre langen Haare, wie einen Türkisen Streifen in der Landschaft. Äste kratzen ihm in Gesicht, seine Füße schmerzten unerträglich und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wo liefen sie hin? Weg. Weg. Sie waren in einem Wald. Die Bäume waren nur als verschwommene, grüne Flecken zu erkennen. Er hörte die Hunde. Ihr hysterisches Bellen, als sie ihre Fährte aufgenommen hatten. Jetzt waren sie erst recht angestachelt. Sie waren ganz nah, er meinte sogar ihren warmen Atem im Nacken zu spüren. Er hörte noch etwas. Eine Stimme, wir sie die Bestien anfeuerte. Eine wutentbrannte Stimme. Angst überflutete ihn, und obwohl er es nicht für möglich gehalten hatte, lief er noch schneller. Er stolperte. Eine Wurzel. Und er lief weiter. Immer weiter. Plötzlich war das Bellen ganz nah. Etwas schweres, das auf seinem Rücken landete und ihn zu Boden riss. Er wand sich verbissen, doch er konnte sich nicht mehr rühren. Alles tat weh. Er hörte ihren Schrei. Wütend schaffte er es irgendwie, dem Hund zu entkommen, und warf sich vor seine Schwester. Sie waren eingeholt. Da war er, der Sklavenhändler. Er solle sie frei lassen. Und sie wurde frei gelassen. Er sah noch, wie sie, erst zögerlich, und dann wie ein Wirbelwind ins Dickicht rannte, dann war sie verschwunden. An die nächste Zeit konnte sich der Junge nicht mehr richtig erinnern. Es war die schlimmste seines Leben.

Eine Stimme riss ihn aus seiner Erinnerung. Langsam tauchte er aus seiner Dämmerung auf und sah Avrilla verwirrt an, wie sie dort auf dem Bett saß. »Nicht lange.«, murmelte er, noch immer durcheinander. Wer wusste schon, ob Ayla es geschafft hatte? Vielleicht hatte der Sklavenhändler sein Wort nicht gehalten, und ihr die Hund nachgeschickt. Er hatte behauptet, sie wäre tot. Er hatte es nie wahrhaben wollen. Aber vielleicht hatte er nicht gelogen. Vielleicht war sie tatsächlich schon seit vielen Jahren tot. Liam schluckte schwer, dann konzentrierte er dich auf Avrilla. Was los war? Ja, was war los? Du hast dich selbst verletzt. Wegen mir. Das wollte er sagen, aber er tat es nicht. Stattdessen verschwand seine Hand schnell unter seinem Mantel und reagierte nicht. Warum wusste sie das nicht mehr? Mit kaltem Blick starrte er sie an. Was war plötzlich los mit ihr? Sie krabbelte aus ihrem Bett und kam auf ihn zu. Ohne sich zu rühren sah er zu ihr hoch, als sie sich plötzlich vorbeugte und ihn küsste. Einfach so. Vollkommen perplex und überrumpelt konnte das Schattenwesen sich nicht rühren. Und das war's auch schon wieder vorbei. Und das umarmte sie ihn und entschuldigte sich. Ein zittern lief durch das seinen Körper, doch er konnte noch immer nichts sagen. Doch. Es war seine Schuld. Sie hatte sich wegen ihm verletzt. Und trotzdem... Liam vergrub seine Hand in ihren Haaren und drückte sie einen Moment an sich, dann löste er sich sanft und sah ihr tief in die Augen. »Was ist los?«, fragte er mit kratziger Stimme. Er spürte, das etwas nicht in Ordnung war. Irgendetwas stimmte nicht. 

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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyMo Okt 08, 2012 8:54 am

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Sie spürte wie Liam, mittlerweile war sie sich sicher das er so heißt, ein Zittern durchlief. Waren es ihre Worte? Kurz war er angespannt, dann drückte er sie an sich. Gut... gut. Vorsichtig löste er sich aus der Umarmung und sah ihr tief in die Augen. Seine Worte versetzten ihr einen Stich. Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße! Er hatte gemerkt das etwas nicht inordnung war. Ansich war es ja süß, er musste sie wirklich gut kennen - nur in dieser Situation war es... nicht wirklich hilfreich so eine Frage zu stellen. "Wa- was meinst du? Es ist doch alles... inordung?!" Gab sie verzweifelt zurück. Ihre Stimme hatte sich ekelhaft schrill angehört. Die Antwort hätte sie sich echt sparen können, jetzt war er sicher noch unsicherer. Ruckartig stand die Blonde auf, ihre Sicht verschwamm wieder und ihr Kopf tat bei der Bewegung unglaublich weh, doch sie unterdrückte ein Stöhnen. Blind versuchte sie irgendwie wegzulaufen, aber nein, das Schicksal wollte es nicht so - sie stoplerte über den Jungen und landete äußerst unsanft auf dem Bode. "Verfickte Scheiße!" Zischte sie und rappelte sich wieder auf. Ihr Kopf fühlte sich auf einmal total klar an. Hui! Was war das vorhin nur gewesen? Als hätte irgendeine kleine Kreatur in ihrem Kopf nicht gewollt, dass sie sich an irgendwas erinnerte. Aber jetzt stand alles wieder zu ihrer Verfügung. Sie hatte endlich wieder Macht über sich selbst. Sie drehte sich auf dem Absatz um und blickte zu Liam herunter. Ein unschuldiges Lächeln schmückte ihre Lippen. "Das glaubst du mir nie im Leben." Lachte sie und hielt ihm eine Hand hin, damit er sich hochziehen konnte. Ihr Blick fiel auf die Narbe an ihrem Unterarm. Schnell zog sie ihren Handschuh darüber, dann grinste sie noch breiter. Warum war sie denn jetzt so glücklich? Weil sie sich erinnerte? Hm. Wer weiß das schon? Wenn nicht sie, dann niemand. Aber irgendwie war es ihr schon peinlich... wie sollte sie Liam bitte erklären, dass sie ein Blackout hatte? Naja, am liebsten würde sie die ganze Sache jetzt vergessen. Würde Liam das jetzt einfach so stehen lassen? Sie befürchtete das Gegenteil. Dann war es wohl ihr Problem, sie würde es ihm schonirgendwie beibringen, aber jetzt wollte sie ihre Eltern besuchen. Warum? Keine Ahnung, sie fühlte sich danach. "Du? Können wir gelich meine Eltern besuchen gehen?" Bestimmt würden sie sich freuen, das sie Liam kennengelernt hatte. - okay, was genau war in ihrer Suppe gewesen? Ihre Eltern würden sich sicherlich nicht darüber freuen, wenn sich nach Wochen mit irgendeinem wildfremden Ker Zuhause ankam. Dann vermutete sie auch noch das er ein Schattenwesen war. ...Das kann nur schief gehen. Gut, vielleicht würde sie ihre Eltern doch nicht besuchen wollen. Doch, doch sie wollte wenigsten einmal vorbeischauen. Danach könnten sie auch wieder verschwinden. Oder sie nahm sich noch ein wenig Proviant und Klamotten mit. Wärmere Klamotten. Und Geld wäre praktisch. Würden ihre Eltern sie gehen lassen? Das mussten sie! Nein, nein, nein. Sie würde auf keinen fall hier bleiben. Niemals! Nein, nein, nein, nein, nein! Zusammen mit Liam könnte sie in Hyrule leben. Sie könnten fröhlich durch die Region wandern, vielleicht würden sie sich ja irgendwann mal ein Haus oder so kaufen? Wer weiß was noch alles aus ihnen werden würde? Sie schüttelte ihren Kopf. Das Blackout schien ihr ja echt zugesetzt zu haben. Wo waren nur ihre Gedanken? Klar, andere waren in ihrem Alter schon längst verheiratet, aber... Sie könnte nicht einfach davon ausgehen, dass das mit Liam für immer hielt. Nachher stand sie doch alleine da.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyDi Okt 16, 2012 6:14 am


Das Schattenwesen runzelte die Stirn und durchbohrte das blonde Mädchen mit seinen Blicken förmlich. Alles in Ordnung? Als ob alles in Ordnung wäre! Als aller erstes stimmte mit ihr etwas nicht. Es schien, als würde sie vollkommen verwirrt sein, es aber nicht zeigen wollen. Oder war etwas anderes passiert? Warum war sie so? Und selbst wenn er mit dieser Vermutung falsch liegen würde: Sie hatte sich verletzt. Seinetwegen. Es war nicht alles in Ordnung! Von wegen! Liams Hände krallten sich in den Boden und sein ganzer Körper war angespannt, als wollte er jeden Moment aufspringen und losrenne. Stattdessen aber erhob er sich langsam von seinem Platz am Boden bis er in der Mitte des Raumes stand. Wie es der Zufall wollte tat Avrilla im gleichen Moment genau das selbe, und aus irgendeinem Grund stöhnte sie leise, ehe sie stolperte und unsanft auf dem Boden landete. Ehe der junge Mann reagieren konnte rappelte sie sich langsam und fluchend wieder auf, doch gleichzeitig schien sich irgendetwas verändert zu haben. Tatsächlich. Das Schattenwesen würde aus diesem Mädchen wohl niemals schlau werden, denn nun war er, um ehrlich zu sein, nur noch mehr verwirrt. Aber was sollte man machen? ... Er hatte keine Ahnung, wovon sie sprach, geschweige denn was sie von ihm wollte, aber das war okay, denn sie schien nun wieder sie selbst zu sein. Langsam entspannte sich Liam wieder. Und obwohl er durchaus vollkommen durcheinander war, beschloss er, das Thema auf sich beruhen zu lassen. Er würde wohl eh keine wirkliche Antwort bekommen...

Als sie jedoch darum bat, ihre Eltern zu besuchen, stutzte er. Damit hatte er gerechnet, er hatte erwartet, das das kommen würde, aber gleichzeitig hatte er die Hoffnung gehabt, das er das irgendwie umgehen könnte. Langsam griff er nach hinten und zog sich die Kapuze seines Mantels über, warum wusste er wohl selber nicht so genau. Liam hatte keinen Schimmer davon, wie lange seine Schneeprinzessin sich in Hyrule aufgehalten hatte, er hatte keine Ahnung warum sie überhaupt von hier gegangen waren, er hatte keine Ahnung ob ihre Eltern von alle dem gewusst hatten, oder ob sie sich davon gestohlen hatte, so gesehen hatte er eigentlich überhaupt keine Ahnung. Er wusste nichts über sie, nichts über ihre Vergangenheit, über ihr ganzes Leben. Er war vollkommen ahnungslos, und doch gab er so viel für dieses Mädchen - das war doch verrückt. Vollkommen wahnsinnig. - Oder nicht? Zugegeben, sie wusste noch viel weniger. Und er war ein Schattenwesen und er war gewalttätig, gefühlskalt und skrupellos. Sie hätte genug Gründe Angst vor ihm zu haben und sich von ihm fern zu halten, doch auch sie tat es nicht.

»Vielleicht solltest du lieber alleine zu ihnen gehen.«, meinte er mit neutraler Stimme und leicht schief gelegtem Kopf. Vielleicht wäre das wirklich das beste? Wie gesagt; er hatte ja keine Ahnung. Langsam bewegte er sich schon Mal Richtung Tür und öffnete sie. Im Türrahmen blieb er stehen und sah sich noch ein Mal nach ihr um. Dann zuckte er mit den Achseln. »Ich laufe auch nicht weg.«, meinte er daraufhin mit einem schelmischen Unterton und einen kurzen Moment blitze ein freches Grinsen auf, was aber in Sekundenbruchteilen wieder verschwunden war. Er würde einfach das tun, was sie für besser hielt, auch wenn sie nach seiner Meinung alleine gehen sollte.
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptySa Nov 03, 2012 8:23 am

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Aha. Klar. Natürlich. Hätte sie sich denken können. Hmh. Er wollte sich drücken. 'Vielleicht solltest du lieber alleine zu ihnen gehen.' BLAH BLAH! Pff. Sie war enttäuscht. Aber gut, sie ließ es sich nicht anmerken. Nein, nicht nur enttäuscht, auch eingeschnappt. Der wollte sich sicher nur drücken! Ganz sicher! Feigling! Nun zog sich doch eine Flauze. "Hm." Grunzte sie und stolzierte erhobenen Hauptes an Liam vorbei aus ihrem alten Zimmer. Sie blickte dabei beleidigt zur Seite. Püh! er würde ja nicht weglaufen. Uhuu, als ob er das überhaupt könnte. Ohne auf Liam zu warten spazierte die Blonde schon nach draußen und sah zum Himmel auf. Hm. Danai war wohl irgendwo da oben. Schade eigentlich, Avrilla hätte sie gerne hier gehabt. Sie wäre am liebsten einfach weggeflogen, aber sie konnte Liam ja schlecht einfach hier stehen lassen, auch wenn er das verdient hätte! Dieser Drückeberger! Betrübt sah sie zu Boden. dabei bemerkte sie, wie dreckig ihre Schuhe waren. Iu!

Hinter sich konnte sie Schritte hören. Mit einem Seufzer drehte sie sich um. "Bitte... komm einfach mit zu meinen Eltern." Murmelte sie und sah ihm in die Augen. "Oder hast du jetzt auch noch deinen Mut verloren?" Oder hatte sie was auch immer da zwischen ihnen war zerstört, als sie für kurze Zeit ein Blackout hatte? Könnte es sein? Hatte er jetzt etwa genug von ihr? Aber er hatte gelächelt... nur kurz, aber mehr konnte man von ihm ja auch nicht erwarten. Also... hatte sie ihr was auch immer doch nicht zerstört? Sie hoffte es... Natürlich. Eigentlich war es logisch. Es war immer noch alles okay. Aber das ging nicht in ihr blondes Hirn rein. Nein. Sie brauchte wieder nur Drama. Etwaa anderes gab es für sie nicht. Drama! Drama! Drama! Wie könnte das nur jemals gut enden?
tbc: ... irgendwoanders?
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BeitragThema: Re: Ritterschule   Ritterschule EmptyDi Nov 06, 2012 5:28 am

Dieses Mädchen war eigenartig - mehr als eigenartig. Vielleicht war es das, was ihn so sehr an ihr faszinierte? Er wusste es nicht. Er hatte absolut keine Ahnung, was sie hatte, was andere nicht hatten. Was ihn dazu bewegte, bei ihr zu bleiben und sie zu beschützen anstatt sie umzubringen. Umso länger er darüber nachdachte, umso verwirrter war er, und umso weniger verstand er. Vielleicht sollte er damit aufhören - mit dem grübeln. Er sollte es so hinnehmen. ... Oder es zumindest probieren. Avrilla für ihren Teil schien deutlich eingeschnappt, nachdem sie seine Reaktion gehört hatte. Sie schien nicht zu verstehen, warum er so dachte. Er tat es nicht, um sie zu ärgern und zu verletzen, oder weil er einfach keine Lust hatte - er meinte es nur gut. Liams Maske blieb starr und eiskalt, als die Blonde an ihm vorbei stolzierte. Vielleicht seufze er innerlich gerade auf. Äußerlich sah man ihm zumindest keinerlei Gefühlsregung an. Lautlos schloss er die Tür hinter sich und folgte Avrilla auf den Flur. - Gleichzeitig hoffte er, hier niemandem zu begegnen, erst recht nicht diesem komischen Mann. Er hatte alles andere als Lust auf ein Gespräch oder sonst irgendwas. Er war ein Schattenwesen, er war hier nicht erwünscht - das wusste er. Bisher hatten sie ihn nur wegen Avrilla geduldet, und vermutlich auch, weil sie nicht wussten, was sie tun sollten, aber das würde sich mit Sicherheit bald ändern. Und bis dahin wollte er möglichst von hier verschwunden sein. War doch zu verstehen, oder? Hier wimmelte es bestimmt von ausgebildeten Kämpfern, und er konnte es unmöglich mit allen auf ein Mal aufnehmen. Und sich hier fangen zu lassen beziehungsweise zu sterben? Auch keine angenehme Vorstellung. Genauso wenig wie sich hier einen Kampf zu liefern. Nein, sie sollten jetzt besser gehen.

Kaum hatte er das gedacht, und war im Begriff, einen Schritt nach vorne zu gehen, blieb die Schneeprinzessin vor ihm stehen. Und erneut schien sie wie verwandelt - fast als hätte sie Stimmungsschwankungen oder so. War das normal? Zeigte sich mal wieder wie viel Ahnung Liam von Frauen hatte. Eben war sie doch noch eingeschnappt gewesen - oder? Das Gesicht des Schattenwesen blieb regungslos, als sie ihn darum bat, sie zu begleiten. Wie sollte er da nur widersprechen? Er hatte keine Lust, ihr zu erklären, warum er es für besser halten würde, das sie alleine ging. Dann würden sie sich letztendlich nur im Kreis drehen, genau wie es seine Gedanken taten. Also nickte er nur, leicht und kaum merklich. Nein, er hatte seinen Mut nicht verloren. Und er würde sie begleiten, wenn sie das wünschte. Seine kalte Hand tauchte unter seinem Umhang auf und griff nach der seiner Schneeprinzessin, dann drehte er sich um und näherte sich mit großen Schritten der Treppe, auf der er heute schon so oft gelaufen war, die Blonde hinter sich herziehen. Während er die Halle durchschritt machte er keinerlei Geräusche und glücklicherweise konnte er auch nirgendwo jemanden sehen. Das Gebäude schien wir leer gefegt. Als er mit seiner freien Hand die Tür auf stemmte wurde er sofort von frischer Luft um weht, und als sie dann letztendlich draußen standen sorgte er dafür, das ihm seine Kapuze so tief ins Gesicht fiel, das man kaum etwas von ihm sehen konnte. Vielleicht konnte er ja so vermeiden, das diese einfältigen Menschen ihn sofort als Schattenwesen identifizieren und probieren ihn umzubringen würden. Außerdem ließ er Avrillas Hand wieder los und trat einen kleinen Schritt zur Seite, um Abstand zwischen sie zu bekommen, auch wenn es ihn tief in deinem Inneren widerstrebte. Keine Ahnung, was passieren würde, wenn jemand das junge Mädchen mit einem fremden, in einen dunklen Umhang gehüllten, Typen sehen würde. Lieber kein Risiko eingehen. Aber war das alles hier nicht ein absolutes Risiko? Ja, war es. Aber sie hatten wohl keine Wahl.

»Na dann mal los.«, sagte er leise ohne Avrilla anzusehen und seine Stimme klang kratzig.

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